1260

Dieser Artikel behandelt das Jahr 1260 nach Christus. Zum Computervirus siehe 1260 (Computervirus).

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Kalenderübersicht 1260
Januar
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Februar
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März
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11 8 9 10 11 12 13 14
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April
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14       1 2 3 4
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16 12 13 14 15 16 17 18
17 19 20 21 22 23 24 25
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Mai
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Juni
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Juli
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August
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31             1
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33 9 10 11 12 13 14 15
34 16 17 18 19 20 21 22
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36 30 31          
September
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Oktober
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November
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46 8 9 10 11 12 13 14
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Dezember
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1260
Karte Livlands um 1260 mit Lokalisation der Schlacht an der Durbe
Karte Livlands um 1260 mit Lokalisation der Schlacht an der Durbe
In der Schlacht an der Durbe erleidet der Deutsche Orden
eine vollständige Niederlage
gegen litauische Truppen.
Ain Dschalut: Truppenbewegungen der Kriegsparteien
Ain Dschalut: Truppenbewegungen der Kriegsparteien
Die Mamluken besiegen
die Mongolen in der
Schlacht bei ʿAin Dschālūt.
Schlacht bei Kressenbrunn
Schlacht bei Kressenbrunn
In der Schlacht bei Kressenbrunn besiegt Ottokar II. Přemysl
die Ungarn unter König Bela IV. entscheidend.
1260 in anderen Kalendern
Armenischer Kalender 708/709 (Jahreswechsel Juli)
Äthiopischer Kalender 1252/53
Buddhistische Zeitrechnung 1803/04 (südlicher Buddhismus); 1802/03 (Alternativberechnung nach Buddhas Parinirvana)
Chinesischer Kalender 65. (66.) Zyklus

Jahr des Metall-Affen 庚申 (am Beginn des Jahres Erde-Schaf 己未)

Chula Sakarat (Siam, Myanmar) / Dai-Kalender (Vietnam) 622/623 (Jahreswechsel April)
Iranischer Kalender 638/639
Islamischer Kalender 658/659 (Jahreswechsel 5./6. Dezember)
Jüdischer Kalender 5020/21 (6./7. September)
Koptischer Kalender 976/977
Malayalam-Kalender 435/436
Seleukidische Ära Babylon: 1570/71 (Jahreswechsel April)

Syrien: 1571/72 (Jahreswechsel Oktober)

Spanische Ära 1298
Vikram Sambat (Nepalesischer Kalender) 1316/17 (Jahreswechsel April)

Ereignisse

Politik und Weltgeschehen

Deutscher Orden

Böhmen / Ungarn

Italien

Darstellung der Schlacht von Montaperti (14. Jh.)

Weitere Ereignisse im Heiligen Römischen Reich

  • 6. Juli: Hückeswagen fällt an die Grafen von Berg.
  • 28. Juli: Die Schlacht bei Sedemünder zwischen dem Heer des Mindener Bischofs Wedekind und einem Hamelner Bürgerheer endet mit einer vernichtenden Niederlage des letzteren. Anlass der Auseinandersetzung, die als Mindener Fehde bezeichnet wird, ist ein im Vorjahr geschlossener Kaufvertrag, mit dem der Abt von Fulda die Hoheitsrechte über Stadt und Stift Hameln dem Bischof von Minden für 500 Mark Silber übereignete. Dadurch sehen die Hamelner Bürger die Unabhängigkeit der Stadt bedroht und lehnen sich mit militärischen Mitteln dagegen auf. Nach der Schlacht kommt es bereits im Herbst durch die braunschweigisch-lüneburgischen Herzöge Albrecht I. und Johann I. zu einem Vergleich, durch den sich Hameln aus der Vorherrschaft des Mindener Bischofs lösen kann. Er tritt die Hälfte seiner Rechte an die beiden Herzöge ab.
  • 7. November: Nach dem Tod von Kurfürst Albrecht I. von Sachsen wird das Land der Askanier von seinen Söhnen Johann I. und Albrecht II. gemeinsam verwaltet. Johann übernimmt die Landeshälfte Sachsen-Lauenburg, Albrecht Sachsen-Wittenberg. Unter ihren Söhnen wird das Land endgültig geteilt werden.
  • Peter II. von Savoyen fällt in der Grafschaft Wallis ein. Der unterlegene Bischof von Sitten, Heinrich I. von Raron, muss ihm alle Ländereien westlich des Flusses Morges abtreten.
  • Erich I. wird Herzog von Schleswig.
  • Bremen tritt erstmals der Hanse bei.

Die Reisen der Polos

Niccolò and Maffeo Polo verlassen Konstantinopel

Marco Polos Vater Niccolò und sein Onkel Maffeo, Juwelenhändler aus Venedig, brechen zu einer Reise auf, um in Sarai am Unterlauf der Wolga Edelsteine zu verkaufen. Die politischen Veränderungen und das Ende des von Venedig gegründeten Lateinischen Kaiserreichs voraussehend, verkaufen sie ihre Besitzungen in Konstantinopel und gehen nach Sudak auf der Krim, seit 1204 faktisch venezianische Kolonie, wo Marco der Ältere, der dritte der Brüder Polo, ein Kontor betreibt.

Asien

  • 7. April: Nach zweijähriger Belagerung erobern die Mongolen die Stadt Maiyafariqin in Mesopotamien und zerstören damit das islamische Reich Dschazira. Deren letzter Herrscher Al-Kamil Muhammad aus dem Geschlecht der Ayyubiden wird gefangen genommen und grausam hingerichtet.
Kublai Khan
  • 5. Mai: Kublai Khan, der sich schon im Vorjahr staatsstreichartig und gegen die Tradition selbst zum Großkhan der Mongolen ausgerufen hat, wird von einer von ihm einberufenen Versammlung in China zwar zum Herrscher im Reich der Mongolen gewählt, diese Wahl wird aber von zahlreichen wahlberechtigten Provinzen nicht anerkannt. Diese Provinzen stehen auf Seiten seines Bruders Arigkbugha Khan.
Büste von Saif ad-Din Qutuz in Kairo
  • Mongolen erobern und plündern Aleppo und weite Teile Nordsyriens, während Damaskus vorläufig von den Mamluken gehalten werden kann. Der ägyptische Sultan Saif ad-Din Qutuz schließt daraufhin mit den Kreuzfahrerstaaten in Palästina einen Waffenstillstand. Außerdem schließt er mit dem Sultan von Damaskus, an-Nasir Yusuf, ein Bündnis gegen die Mongolen. Nachdem die Mongolen Damaskus erobert haben, stellt sich Qutuz an die Spitze des vereinten Mamelukenheers und zieht ihnen nach Syrien entgegen.
  • Juli: Die jeweils etwa 20.000 Mann starken Truppen der Mongolen und Mamluken stehen sich in Heerlagern in Palästina gegenüber.
  • 3. September: Die Mamluken unter Sultan Saif ad-Din Qutuz und seinem Heerführer Baibars besiegen die Mongolen in der Schlacht bei Ain Dschalut. In der Folge der Schlacht vertreiben die Mamluken die Mongolen wieder aus Syrien. Fünf Tage nach der Schlacht zieht Qutuz in Damaskus ein. Nachdem er Homs und Hama erobert hat, setzt er dort deren ehemalige ayyubidische Emire wieder ein. Binnen eines Monats erobert er auch Aleppo.
  • 24. Oktober: Sultan Saif ad-Din Qutuz wird auf der Jagd von seinem Heerführer ermordet, Baibars I. zum Sultan der Mamluken erhoben.
  • 12. November: Der mamlukische Offizier Sangar al-Halabi erklärt sich zum Herrscher von Damaskus. Da er den Namen des Baibars auf den in Damaskus geschlagenen Münzen neben dem eigenen beibehält, gedenkt er wohl die formelle Oberhoheit des Sultans von Ägypten weiter anzuerkennen, nur dass er als Herr von Damaskus ein Primat über alle anderen Fürsten Syriens beansprucht. Die Ayyubiden-Emire wie auch die meisten Befehlshaber der in Syrien stationierten Mameluken-Einheiten lehnen allerdings eine Herrschaft Sangars ab und erkennen sofort Baibars als ihren direkten Oberherren an.
  • Dezember: Die Mongolen dringen neuerlich in Syrien ein. Sie werden zwar bei Homs geschlagen, besetzen aber Aleppo.

Amerika

Stadtgründungen und urkundliche Ersterwähnungen

Wissenschaft und Technik

  • 1260 bis 1267: Der Florentiner Gelehrte Brunetto Latini verfasst die Enzyklopädie Trésor, welche einen Überblick über den Umfang der gelehrten Bildung seiner Zeit gibt.

Kultur

Niccolò Pisano (Statue in den Uffizien, Florenz)

Religion

Kirchliche Hierarchie

Siegel des Albertus Magnus als Bischof von Regensburg
Otto I., Bischof von Hildesheim

Christliche Philosophie und Literatur

  • Nach den chiliastischen Vorstellungen des Joachim von Fiore endet mit diesem Jahr das „Zeitalter des Sohnes“ und beginnt das tausendjährige „Zeitalter des Geistes“. In Erwartung dieser Wende kommt es zu Geißlerzügen durch Italien bis nach (Süd-)Deutschland.
  • Gerhard von Frachet beendet die erste Fassung der Vitae Fratrum, einer erbaulichen, anekdotenhaften und wundergläubigen Sammlung über die Anfänge des Dominikanerordens und der ersten Ordensoberen Dominikus und Jordan von Sachsen.
  • Der Franziskaner Roger Bacon gerät in Konflikt mit der Weisung seines Generalministers Bonaventura, nach der vor Veröffentlichung einer Schrift die Zustimmung der Ordensoberen einzuholen ist.
  • um 1260: Thomas von Aquin verfasst die Summa contra gentiles.
  • ab 1260: Der Dominikaner Hugo Ripelin von Straßburg konzipiert das Compendium theologicae veritatis, einen für die theologische Praxis wie den Studienbetrieb bestimmten Abriss der Theologie.

Christliche Orden

  • 7. Januar: Heinrich II. von Sonneberg gründet in Ebersdorf das Kloster Sonnefeld.
  • Auf dem Generalkapitel der Franziskaner in Narbonne kann eine Spaltung des Ordens vermieden werden, da durch Anpassung der Ordensregeln auch extremere Armutsformen zugelassen werden. Trotzdem wird der Armutsstreit auch in den folgenden 70 Jahren den Orden entzweien (siehe Spiritualen).
  • Gerardo Segarelli, Händler aus Parma, lässt sein Haar wachsen, geht barfuß und kleidet sich in eine weiße Tunika, um den Habitus der ersten Christen nachzuahmen. Er beginnt als Bußprediger in der Stadt umherzuziehen, in einfacher Weise als Apostel gekleidet. Er verkauft seine Habe und verteilt den Erlös unter den Armen in der Stadt. In den nächsten Jahren stoßen andere zu ihm und er sammelt eine Gemeinschaft von etwa 30 Personen um sich, die sich „Apostelbrüder“ nennt und die sich in Anknüpfung an die ursprünglichen Ideale des Franz von Assisi gegen die Verweltlichung der Kirche wendet. Damit zieht sie den Unmut der Kirche auf sich, die Bettelorden zunehmend ablehnend gegenübersteht.
  • Das Kloster Sießen wird gegründet, als Ritter Steinmar von Sießen-Strahlegg dem Konvent der Dominikanerinnen seinen Hof in „Süessen“ und das Patronatsrecht der dortigen Kirche schenkt.

Sonstiges

Die Kathedrale Notre Dame de Chartres

Geboren

Genaues Geburtsdatum unbekannt

Geboren um 1260

  • 1250/1260: Marguerite Porete, französischsprachige theologische Schriftstellerin und Begine († 1310)
  • 1251/1260: Heinrich III., Herzog von Glogau, Steinau, Sprottau und Sagan († 1309)
  • 1255/1260: Ulrich I., Herr von Hanau († 1305/1306)
  • 1255/1260: Gottfried von Waldeck, Bischof von Minden († 1324)
  • 1259/1260: Andronikos II., Kaiser des Byzantinischen Reichs († 1332)
  • Aaron ben Joseph, jüdischer Arzt, Gelehrter und Karäer in Konstantinopel (gest. um 1320)
  • Jechiel ben Jekutiel Anaw, rabbinischer Autor in Rom (gest. 1289)
  • Cecco Angiolieri, italienischer Dichter († um 1312)
  • Hugo von Chalon, Bischof von Lüttich und Erzbischof von Besançon († 1312)
  • Pietro Colonna, italienischer Kardinal, Erzpriester der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom († 1326)
  • John Comyn, 7. Earl of Buchan, schottischer Adeliger († 1308)
  • Matthäus Csák, ungarischer Adeliger und Oligarch († 1321)
  • Demetre II., König von Georgien († 1289)
  • Dietrich IV., Markgraf der Lausitz, Markgraf im Osterland und Landgraf von Thüringen († 1307)
  • Árni Helgason, isländischer römisch-katholischer Bischof († 1320)
  • Eckhart von Hochheim, deutscher Dominikaner, Theologe und Philosoph († 1328)
  • Vital du Four, französischer Theologe, Philosoph und Alchemist, Bischof von Albano († 1327)
  • Johann I., Graf von Saarbrücken († 1342)
  • Christian Kuchimeister, Schweizer Chronist († nach 1335)
  • Enguerrand de Marigny, Kammerherr des französischen Königs Philipp IV. († 1315)
  • Henri de Mondeville, französischer Arzt und Anatom, Leibarzt Philipps des Schönen († nach 1325)
  • Guillaume de Nogaret, Siegelbewahrer und Berater des französischen Königs Philipp IV. († 1313)
  • Maximos Planudes, byzantinischer Grammatiker und Theologe († 1330)
  • Ludwig von Ravensberg, Bischof von Osnabrück († 1308)
  • Marino Sanudo der Ältere, venezianischer Staatsmann und Geograph († 1338)
  • James Stewart, High Stewart und Guardian von Schottland († 1309)
  • Ulrich IV., Graf von Pfannberg († nach 1318)
  • Zhu Shijie, chinesischer Mathematiker († um 1320)

Gestorben

Todesdatum gesichert

Die Begräbnisprozession für Ludwig von Frankreich

Genaues Todesdatum unbekannt

Grabstätte der Maria von Brabant
Initiale mit einem Selbstporträt und der Signatur W. de Brailes

Gestorben um 1260

  • 1255/1260: Sundiata Keïta, erster Herrscher des Mali-Reichs (* um 1190)
  • Isaak ben Mose, jüdischer Gelehrter und Dezisor in Mitteleuropa (* um 1180)
  • 7. Oktober 1260 oder 8. November 1261: Albrecht I., Herzog von Sachsen (* um 1175)
  • 1260/1263: Accursius, italienischer Jurist und Glossator (* 1182/1185)

Weblinks

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