Alle Menschen werden Brüder

Dieser Artikel behandelt den Film „Alle Menschen werden Brüder“. Der Filmtitel ist ein Zitat aus Schillers Gedicht An die Freude.
Film
Titel Alle Menschen werden Brüder
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1973
Länge 108 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Alfred Vohrer
Drehbuch Alfred Vohrer
Manfred Purzer
Produktion Luggi Waldleitner
Musik Erich Ferstl
Kamera Charly Steinberger
Schnitt Ingeborg Taschner
Besetzung

Alle Menschen werden Brüder ist eine deutsche Literaturverfilmung von Alfred Vohrer aus dem Jahre 1973, der der gleichnamige Roman von Johannes Mario Simmel aus dem Jahr 1967 zugrunde liegt. Die Hauptrollen sind mit Harald Leipnitz und Doris Kunstmann besetzt.

Handlung

Zwei Brüder, beide Schriftsteller, werden während der Kriegs- und Nachkriegszeit zu Todfeinden. Während der talentiertere Bruder nach dem Krieg Schreibverbot bekommen hat und ehemalige Nationalsozialisten vor der Entdeckung schützt, betreibt der andere zusammen mit dem Juden Boris Minski ein Striplokal und versucht sich vergeblich als Schriftsteller. Ein scheinbarer Mord- oder Selbstmordversuch an einer Frau führt dazu, dass sich die Wege der beiden erneut kreuzen, und stürzt sie in einen perfiden Kampf um Leben und Tod.

Produktion

Produktionsfirma war die Roxy Film GmbH & Co. KG in München, Produzent Luggi Waldleitner. Die Dreharbeiten begannen am 14. November und dauerten bis zum 30. Dezember 1972 an. Gedreht wurde in Goslar, München, Zürich, Marrakesch und Rom. Der Erstverleih des Films erfolgte über die Constantin Film GmbH München. Die Uraufführung von Alle Menschen werden Brüder fand am 15. März 1973 im Thalia in Wiesbaden statt. Im Fernsehen wurde der Film erstmals am 1. September 1978 vom ZDF ausgestrahlt.

DVD

Alle Menschen werden Brüder, erschienen am 14. März 2014 innerhalb der Reihe „Juwelen der Filmgeschichte“, Anbieter: Filmjuwelen (Alive AG).[1]

Kritik

„Der Versuch, menschliche Positionen in der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft zu verdeutlichen, geht in dem Gemisch aus Krimi, Trivialität, Horror und Kolportage ebenso unter wie der Anspruch, das Bruderdrama als Gleichnis für die in Krieg und Gewalttätigkeit manifestierte Unbrüderlichkeit der Menschheit zu gestalten.“ – Filmlexikon[2]

„Einzig die Schauspiel-Leistung einiger Mitwirkender macht das ganze zeitweise erträglich. Regieeinfälle dürftig, der Rest recht läppisch.“ – omnilink kino

„Der solide gebaute, mit trivialen Stimmungen nicht geizende Film entwirrt die Verwicklungen der Vorlage von Simmel zögernd.“ (Wertung: 2 Sterne = durchschnittlich) – Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“[3]

Auszeichnung

Der Film wurde 1973 mit dem Filmband in Gold in der Kategorie „Darstellerische Leistungen“ ausgezeichnet. Preisträger war Klaus Schwarzkopf.[4]

Literatur

  • Johannes Mario Simmel: Alle Menschen werden Brüder. Roman. Vollständige Taschenbuchausgabe. Droemer Knaur, München und Zürich um 1981, 599 S., ISBN 3-426-00262-0
  • Alle Menschen werden Brüder bei IMDb
  • Alle Menschen werden Brüder bei filmportal.de

Einzelnachweise

  1. Alle Menschen werden Brüder DVD filmportal.de
  2. Alle Menschen werden Brüder. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017. 
  3. Heinzlmeier und Schulz: Filme im Fernsehen (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 30
  4. Alle Menschen werden Brüder | filmportal.de. Abgerufen am 31. Oktober 2022. 
V
Filmadaptionen von Werken Johannes Mario Simmels
Kinofilme

Mein Schulfreund (1960) | Mit Himbeergeist geht alles besser (1960) | Affäre Nina B. (1961) | Es muß nicht immer Kaviar sein (1961) | Diesmal muß es Kaviar sein (1961) | Und Jimmy ging zum Regenbogen (1971) | Liebe ist nur ein Wort (1971) | Der Stoff aus dem die Träume sind (1972) | Alle Menschen werden Brüder (1973) | Gott schützt die Liebenden (1973) | Die Antwort kennt nur der Wind (1974) | Bis zur bitteren Neige (1975) | Lieb Vaterland magst ruhig sein (1976) | Die wilden Fünfziger (1983) | Bitte laßt die Blumen leben (1986)

Fernsehfilme

Der Schulfreund (1963) | Begegnung im Nebel (1976) | Es muß nicht immer Kaviar sein (1977) | Mich wundert, daß ich so fröhlich bin (1982) | Mit den Clowns kamen die Tränen (1990) | Und Jimmy ging zum Regenbogen (2008) | Gott schützt die Liebenden (2008) | Liebe ist nur ein Wort (2010) | Niemand ist eine Insel (2011)

Filme von Alfred Vohrer

Schmutziger Engel | Meine 99 Bräute | Verbrechen nach Schulschluß | Mit 17 weint man nicht | Bis dass das Geld Euch scheidet … | Die toten Augen von London | Unser Haus in Kamerun | Die Tür mit den sieben Schlössern | Das Gasthaus an der Themse | Der Zinker | Das indische Tuch | Ein Alibi zerbricht | Wartezimmer zum Jenseits | Der Hexer | Unter Geiern | Neues vom Hexer | Old Surehand 1. Teil | Lange Beine – lange Finger | Der Bucklige von Soho | Winnetou und sein Freund Old Firehand | Die blaue Hand | Der Mönch mit der Peitsche | Der Hund von Blackwood Castle | Im Banne des Unheimlichen | Der Gorilla von Soho | Der Mann mit dem Glasauge | Sieben Tage Frist | Herzblatt oder Wie sag ich’s meiner Tochter? | Das gelbe Haus am Pinnasberg | Perrak | Und Jimmy ging zum Regenbogen | Liebe ist nur ein Wort | Der Stoff aus dem die Träume sind | Und der Regen verwischt jede Spur | Alle Menschen werden Brüder | Gott schützt die Liebenden | Drei Männer im Schnee | Wer stirbt schon gerne unter Palmen | Die Antwort kennt nur der Wind | Verbrechen nach Schulschluß | Der Edelweißkönig | Jeder stirbt für sich allein | Anita Drögemöller und die Ruhe an der Ruhr | Das Schweigen im Walde