Direktträger

Ein Direktträger oder Selbstträger ist im Weinbau ein Rebstock, der nicht gepfropft (veredelt) wurde, also auf seinen eigenen Wurzeln wächst. Ein solcher Rebstock wird als „wurzelecht“ bezeichnet. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe Direktträger, Selbstträger, Ertragshybride und Hybride häufig identisch verwendet.[1][2]

Fast alle europäischen Rebsorten sind Pfropfreben (Veredlungen) und damit keine Direktträger, da nach dem Einschleppen der Reblaus die europäischen Weingärten fast vollständig vernichtet wurden. Durch Pfropfen auf ausreichend reblausresistenten Unterlagsreben war es möglich, die europäischen Sorten zu erhalten.

Literatur

  • Karl Bauer, Ferdinand Regner, Barbara Schildberger: Weinbau, avBuch im Cadmos Verlag, Wien, 9. Auflage 2013, ISBN 978-3-7040-2284-4.
  • Edgar Müller, Hans-Peter Lipps, Oswald Walg: Weinbau. 3. Auflage. Eugen Ulmer, 2008, ISBN 978-3-8001-1241-8.
  • Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. 3. Auflage. Hallwag, 2006, ISBN 3-8338-0691-5.
  • Wörterbuch der deutschen Winzersprache

Weblinks

Wiktionary: Direktträger – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Elisabeth Arnberger: Am Weg zum Wein – ein Wurzelwerk. Vier-Viertel-Verlag, Strasshof / Wien / Bad Aibling 2007, ISBN 978-3-902141-29-3, S. 85.
  2. Karl Müller: Weinbau-Lexikon. Verlagsbuchhandlung Paul Parey, Berlin 1930, S. 159.