Eurovision Song Contest 1963

8. Eurovision Song Contest
Datum 23. März 1963
Austragungsland Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Austragungsort BBC Television Centre
BBC Television Centre, London
Austragender Fernsehsender
Moderation Katie Boyle
Pausenfüller Ola und Barbro
Teilnehmende Länder 16
Gewinner Danemark Dänemark
Siegertitel Grethe & Jørgen Ingmann: Dansevise
Abstimmungsregel In jedem Land vergab eine Jury 1, 2, 3, 4 und 5 Punkte an die fünf besten Titel.
Luxemburg ESC 1962Danemark ESC 1964

Der 8. Eurovision Song Contest fand am 23. März 1963 in London und somit entgegen den Gepflogenheiten nicht im Siegerland des Vorjahres Frankreich statt. Moderiert wurde er erneut von Katie Boyle.

Besonderheiten

Label der Single Dansevise von Grethe und Jørgen Ingmann, deutsche Pressung von 1963

Der Wettbewerb fand in zwei Sälen statt; Publikum und Moderatorin befanden sich in einem anderen Raum als die Künstler. Auch waren keine Mikrofone zu sehen und der Umbau zwischen den Darbietungen verlief recht schnell, so dass der Eindruck entstand, die Musikbeiträge seien vorher aufgezeichnet worden, was jedoch nicht der Fall war. Gewonnen wurde der Wettbewerb von Grethe & Jörgen Ingmann, die für Dänemark mit dem Lied Dansevise starteten.

Diesmal erhielten folgende vier Länder keine Punkte: Finnland, die Niederlande, Norwegen und Schweden.

Ein kleiner Skandal ereignete sich bei der Stimmenvergabe, die in der Startreihenfolge bekannt gegeben werden sollte. Als der norwegische Sprecher seine Stimmen in anderer Reihenfolge verkündete und er von der Moderatorin Katie Boyle hierauf hingewiesen wurde, erbat er sich Bedenkzeit bis zum Ende der Abstimmung, was auch gewährt wurde. Am Schluss der Abstimmung – unter fiktiver Einbeziehung der zuvor für Norwegen durchgegebenen Stimmen hätte die Schweiz in Führung gelegen – teilte der Sprecher für Norwegen seine Wertung erneut mit; sie wich jedoch von der vorherigen ab, so dass nun Dänemark vorne lag. Ende der 1990er-Jahre konnten die alten Wertungsbögen ausfindig gemacht werden. Hierbei stellte sich heraus, dass das zweite norwegische Ergebnis richtig war und Dänemark zu Recht gewonnen hatte.

Ebenso musste Monaco die Wertungen erneut verkünden, da bei der ersten Verlesung zweimal 1 Punkt vergeben wurde. Daraufhin wurde Luxemburg ein, vorher fälschlicherweise angerechneter, Punkt abgezogen.

Teilnehmer

  • Teilnehmende Länder
  • Es gab zu den Vorjahren keine Änderung, so dass wieder sechzehn Länder teilnahmen.

    Wiederkehrende Interpreten

    Land Interpret Vorherige(s) Teilnahmejahr(e)
    Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Ronnie Carroll 1962

    Dirigenten

    Jedes Lied wurde mit Live-Musik begleitet – folgende Dirigenten leiteten das Orchester bei dem/den jeweiligen Land/Ländern:

    Abstimmungsverfahren

    Zunächst ermittelten die Jurys wieder intern eine Reihenfolge. Dann wurden nur die Punkte der ersten Fünf öffentlich übermittelt – dabei erhielt das beste Lied 5, das zweitbeste Lied 4, das drittbeste Lied 3, das viertbeste Lied 2 und das fünftbeste Lied einen Punkt.[1]

    Platzierungen

    Platz Startnr. Land Interpret Titel
    (M = Musik; T = Text)
    Sprache Übersetzung Punkte
    01. 08 Danemark Dänemark Grethe & Jørgen Ingmann Dansevise
    M: Otto Francker: T: Sejr Volmer-Sørensen
    Dänisch Tanzballade 42
    02. 10 Schweiz Schweiz Esther Ofarim T’en va pas
    M: Géo Voumard; T: Émile Gardaz
    Französisch Geh nicht 40
    03. 06 Italien Italien Emilio Pericoli Uno per tutte
    M: Tony Renis; T: Mogol, Alberto Testa
    Italienisch Einer für alle 37
    04. 01 Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Ronnie Carroll Say Wonderful Things
    M: Philip Green; T: Norman Newell
    Englisch Sag wundervolle Sachen 28
    05. 11 Frankreich Frankreich Alain Barrière Elle était si jolie
    M/T: Alain Barrière, A. Migiani
    Französisch Sie war so schön 25
    05. 15 Monaco Monaco Françoise Hardy L’amour s’en va
    M/T: Françoise Hardy
    Französisch Die Liebe vergeht 25
    07. 04 Osterreich Österreich Carmela Corren Vielleicht geschieht ein Wunder
    M: Erwin Halletz; T: Peter Wehle
    Deutsch, Englisch 16
    08. 16 Luxemburg Luxemburg Nana Mouskouri A force de prier
    M: Raymond Bernard; T: Pierre Delanoë
    Französisch Durch Beten 13
    09. 03 Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland Heidi Brühl Marcel
    M/T: Charly Niessen
    Deutsch 05
    10. 14 Belgien Belgien Jacques Raymond Waarom?
    M: Hans Flower; T: Wim Brabants
    Niederländisch Warum? 04
    11. 09 Jugoslawien Jugoslawien Vice Vukov Brodovi
    M/T: Mario Nardelli
    Kroatisch Schiffe 03
    12. 12 Spanien 1945 Spanien José Guardiola Algo prodigioso
    M: Fernando García Morcillo; T: Camillo Murillo Janero
    Spanisch Etwas Wunderbares 02
    13. 02 Niederlande Niederlande Annie Palmen Een speeldoos
    M/T: Pieter Goemans
    Niederländisch Eine Spieluhr 00
    13. 05 Norwegen Norwegen Anita Thallaug Solhverv
    M/T: Dag Kristoffersen
    Norwegisch Sonnenwende 00
    13. 07 Finnland Finnland Laila Halme Muistojeni laulu
    M/T: Börje Sundgren
    Finnisch Das Lied meiner Erinnerungen 00
    13. 13 Schweden Schweden Monica Zetterlund En gång i Stockholm
    M: Bobbie Ericsson; T: Beppe Wolgers
    Schwedisch Es war einmal in Stockholm 00

    Punktevergabe

    Erhaltendes Land Vergebendes Land
    Land Insg. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich GBR NiederlandeNiederlande NED Deutschland Bundesrepublik GER OsterreichÖsterreich AUT ItalienItalien ITA Finnland FIN Danemark DEN Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik YUG Schweiz SUI FrankreichFrankreich FRA Spanien 1945 ESP SchwedenSchweden SWE Belgien BEL Monaco MON Luxemburg LUX Norwegen NOR
    Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 28 3 3 3 3 3 5 2 1 5
    NiederlandeNiederlande Niederlande 00
    Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland 05 3 2
    OsterreichÖsterreich Österreich 16 4 4 1 2 3 2
    Norwegen Norwegen 00
    ItalienItalien Italien 37 2 1 2 5 4 5 3 3 5 4 3
    Finnland Finnland 00
    Danemark Dänemark 42 3 5 2 3 2 5 3 5 5 5 4
    Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien 03 1 2
    Schweiz Schweiz 40 5 4 5 5 4 4 1 4 4 3 1
    FrankreichFrankreich Frankreich 25 4 1 2 4 5 4 1 1 2 1
    Spanien 1945 Spanien 02 2
    SchwedenSchweden Schweden 00
    Belgien Belgien 04 4
    Monaco Monaco 25 1 2 5 1 3 1 1 5 4 2
    Luxemburg Luxemburg 13 3 1 1 2 2 4

    *Die Tabelle ist senkrecht nach der Auftrittsreihenfolge geordnet, waagerecht nach der chronologischen Punkteverlesung.

    Vergabe der Höchstwertungen

    Anzahl Land erhalten von
    5 Danemark Dänemark Niederlande, Finnland, Schweden, Belgien, Luxemburg
    3 Schweiz Schweiz Vereinigtes Königreich, Österreich, Italien
    Italien Italien Dänemark, Schweiz, Monaco
    2 Monaco Monaco BR Deutschland, Frankreich
    Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich Spanien, Norwegen
    1 Frankreich Frankreich Jugoslawien

    Siehe auch

    Weblinks

    • Eurovision.tv zum ESC 1963
    • Eurovision.de zum ESC 1963
    • Diggiloo.net zum ESC 1963

    Einzelnachweise

    1. Jan Feddersen: Ein Lied kann eine Brücke sein. 1. Auflage. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2002, ISBN 3-455-09350-7. S. 60.

    1956 Lugano • 1957 Frankfurt am Main • 1958 Hilversum • 1959 Cannes • 1960 London • 1961 Cannes • 1962 Luxemburg • 1963 London • 1964 Kopenhagen • 1965 Neapel • 1966 Luxemburg • 1967 Wien • 1968 London • 1969 Madrid • 1970 Amsterdam • 1971 Dublin • 1972 Edinburgh • 1973 Luxemburg • 1974 Brighton • 1975 Stockholm • 1976 Den Haag • 1977 London • 1978 Paris • 1979 Jerusalem • 1980 Den Haag • 1981 Dublin • 1982 Harrogate • 1983 München • 1984 Luxemburg • 1985 Göteborg • 1986 Bergen • 1987 Brüssel • 1988 Dublin • 1989 Lausanne • 1990 Zagreb • 1991 Rom • 1992 Malmö • 1993 Millstreet • 1994 Dublin • 1995 Dublin • 1996 Oslo • 1997 Dublin • 1998 Birmingham • 1999 Jerusalem • 2000 Stockholm • 2001 Kopenhagen • 2002 Tallinn • 2003 Riga • 2004 Istanbul • 2005 Kiew • 2006 Athen • 2007 Helsinki • 2008 Belgrad • 2009 Moskau • 2010 Oslo • 2011 Düsseldorf • 2012 Baku • 2013 Malmö • 2014 Kopenhagen • 2015 Wien • 2016 Stockholm • 2017 Kiew • 2018 Lissabon • 2019 Tel Aviv • 2020 Rotterdam2021 Rotterdam • 2022 Turin • 2023 Liverpool • 2024 Malmö • 2025 Schweiz