Friedrich Carlén

Friedrich Carlén, eigentlich Friedrich Nacser, auch Friedrich Näser, (8. Februar 1867 in Luckenwalde – 24. Mai 1907 in Sand bei Baden-Baden) war ein deutscher Opernsänger (Tenor).

Leben

Carlén, der Sohn eines Organisten, wurde mit seines Vaters Einverständnis zum Sänger an der Königlichen Hochschule für Musik (Professor Rudolf Otto) ausgebildet. 1891 begab er sich nach den Vereinigten Staaten Amerikas, wo er als Solo-Tenor an der deutsch-evangelischen Kirche in Brooklyn Verwendung fand. Man lobte seine sympathischen Stimmmittel und seine musikalische Sicherheit und lud ihn vielfach zur Beteiligung an Konzerten ein. So sang er wiederholt in den großen Konzert-Veranstaltungen der deutschen Liederkranzgesellschaft in New York und in den Saison-Konzerten der Seidelschen Gesellschaft in Brooklyn.

Nach fünfjähriger Tätigkeit gab er endlich dem Drängen seines Gönners, des Kapellmeisters Anton Seidl, nach und wagte, auch seinem eigenen Wunsche entsprechend, den Sprung auf die Bühne. Besonders einflussreich war die bekannte Sängerin Katharina Klafsky, mit der er u. a. beim Sängerfest in Pittsburgh mit großem Erfolg wirkte und die ihn eindringlichst zur Bühnenkarriere ermunterte.

1896 nach Europa zurückgekehrt, debütierte er am 26. August als Faust am Dresdner Hoftheater und wurde sofort engagiert. Obzwar er daselbst Rollen wie Max, Lyonel, Bellmonte, Tamino etc. sang, fühlte er sich dennoch in seiner künstlerischen Tätigkeit beengt und vertauschte 1897 Dresden mit Düsseldorf.

Auch dort verblieb er nur ein Jahr um einem vorteilhaften Rufe an das Stadttheater Bremen Folge zu leisten, woselbst er als Vertreter des Heldentenorfaches hervorragend künstlerisch tätig war.

Tristan, Rienzi, Tannhäuser, Lohengrin gehörten zu seinen renommiertesten Rollen. Dabei wurde er noch besonders als Konzertsänger geschätzt. Sein Tenor war von echtem reinstem Timbre, voll Noblesse, Weichheit, ergreifender Wärme, Biegsamkeit und Tragfähigkeit. Auch lobte man seinen tief empfundenen, ausdrucksvollen Vortrag und sein durchgeistigtes Spiel. Neben seiner Tätigkeit als Bühnensänger wirkte er weiter als Konzertsänger und hat sich auch als solcher in Deutschland Renommee erworben, wozu u. a. seine wiederholten Erfolge im Leipziger Gewandhaus nicht unwesentlich beigetragen haben.

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Friedrich Carlén. In: Großes biographisches Lexikon der deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Paul List, Leipzig 1903, S. 151 (daten.digitale-sammlungen.de). 
  • Friedrich Carlén im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO)
  • Friedrich Carlén bei Operissimo auf der Basis des Großen Sängerlexikons

Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Ludwig Eisenbergs Großem biographischen Lexikon der deutschen Bühne im 19. Jahrhundert, Ausgabe von 1903.

Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt, dies belegt ist und er den heutigen sprachlichen Anforderungen genügt.
Normdaten (Person): GND: 132349671 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 67624851 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Carlén, Friedrich
ALTERNATIVNAMEN Nacser, Friedrich (wirklicher Name); Näser, Friedrich (wirklicher Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Opernsänger (Tenor)
GEBURTSDATUM 8. Februar 1867
GEBURTSORT Luckenwalde
STERBEDATUM 24. Mai 1907
STERBEORT Sand bei Baden-Baden