He Zhuoqiang

He Zhuoqiang (chinesisch 何灼强, Pinyin Hé Zhuóqiáng; * 12. Januar 1967 in Nanhai, Provinz Guangdong, Volksrepublik China) ist ein ehemaliger chinesischer Gewichtheber. Er war 1987 und 1989 Vize-Weltmeister und 1988 Gewinner einer olympischen Bronzemedaille jeweils im Fliegengewicht.

Werdegang

He Zhuoqiang begann 1980 in der Nanhai Junior-Sportschule mit dem Gewichtheben. 1981 wechselte er in das Provinzteam von Guangdong und fand 1986 Aufnahme in die chinesische Nationalmannschaft der Gewichtheber. Trainiert wurde er von Li Shen. Bei einer Größe von nur 1,50 Metern startete er dabei als Erwachsener immer im Fliegengewicht (damals bis 52 kg Körpergewicht).

Im Jahre 1985 siegte er bei den chinesischen National-Spielen der Junioren und wurde im gleichen Jahr auch schon chinesischer Meister der Senioren, jeweils im Fliegengewicht. Im Jahre 1986 wurde er in Seoul Sieger bei den Asien-Spielen. Er verwies dabei im Fliegengewicht Kazushito Manabe aus Japan u. G. Muthuswamy aus Indien auf die Plätze 2 und 3. Danach nahm er an der Junioren-Weltmeisterschaft in Donaueschingen teil und gewann dort den Titel mit 252,5 kg (115–137,5) im Zweikampf. Dabei stellte er mit 116 kg im Reißen auch seinen ersten Weltrekord auf. Er wurde dann auch noch bei der Weltmeisterschaft 1986 der Senioren in Sofia eingesetzt und erzielte dort im Fliegengewicht im Zweikampf 247,5 kg (112,5–136). Damit kam er auf den 4. Platz. Mit seiner Leistung im Reißen wurde er Vize-Weltmeister in dieser Disziplin.

Bei der Weltmeisterschaft des Jahres 1987 in Ostrava erreichte er 260 kg (112,5–147,5) und musste sich dem Bulgaren Sewdalin Marinow, der 262,5 kg (115–147,5) erzielte, knapp geschlagen geben. Im Stoßen wurde er mit seiner Leistung von 147,5 kg Weltmeister, weil er etwas leichter war als Marinow, der die gleiche Leistung erzielt hatte. In einem zusätzlichen vierten Versuch im Stoßen verbesserte er dort den Weltrekord auf 153 kg. Im November 1987 siegte He Zhuoqiang bei den chinesischen National-Spielen in Shilong mit 265 kg (117,5–147,5). Diese Zweikampfleistung war, wie auch die Leistung im Reißen mit 117,5 kg, neuer Weltrekord.

1988 vertrat He Zhuoqiang China bei den Olympischen Spielen in Seoul. Er erzielte dort im Zweikampf 257,5 kg (112,5–145) und gewann mit dieser Leistung die Bronzemedaille hinter Sewdalin Marinow, 270 kg (120–150) und Chun Byung-Kwan, Südkorea, 260 kg (112,5–147,5).

Im Jahre 1989 wurde er in Athen im Fliegengewicht mit einer Zweikampfleistung von 262,5 kg (117,5–145) erneut Vize-Weltmeister hinter dem Bulgaren Iwan Iwanow, der 272,5 kg (117,5–155) erzielte und in späteren Jahren sowohl als Aktiver als auch als Trainer als Doper entlarvt wurde. 1990 wurde He Zhuoqiang in Peking dann noch einmal Sieger bei den Asien-Spielen vor seinem Landsmann Zhang Shoulie und Kim Myon-Sik aus Nordkorea.

Danach war He Zhuoqiang bei keinen internationalen Meisterschaften mehr am Start. Er war in China aber noch bis zum Jahre 1994 aktiv, ohne sich bei den Meisterschaften noch ganz vorne platzieren zu können.

Internationale Erfolge

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse
1986 1. Asien-Spiele in Seoul Fliegen vor Kazushito Manabe, Japan und G. Muthuswamy, Indien
1986 1. Junioren-WM in Donaueschingen Fliegen mit 252,5 kg (115–137,5), vor Lo Hyo-Nil, Nordkorea, 237,5 kg (100–137,5) u. Zhang Shoulie, China, 235 kg (110–125)
1986 4. WM in Sofia Fliegen mit 247,5 kg (112,5–135), hinter Sewdalin Marinow, Bulgarien, 257,5 kg (112,5–145), Jacek Gutowski, Polen, 252,5 kg (115–137,5) u. Alexej Kolokolzew, UdSSR, 250 kg (110–140)
1987 1. Asien-Meisterschaften Fliegen dabei im Reißen mit 115 kg Weltrekord erzielt
1987 2. WM in Ostrava Fliegen mit 260 kg (112,5–147,5), hinter Sewdalin Marinow, 262,5 kg (115–147,5), vor Jacek Gutowski, 247,5 (112,5–135)
1988 Bronze OS in Seoul Fliegen mit 257,5 kg (112,5–145), hinter Sewdalin Marinow, 270 kg (120–150) u. Chun Byung-kwan, Südkorea, 260 kg (112,5–147,5)
1989 2. WM in Athen Fliegen mit 262,5 kg (117,5–145), hinter Iwan Iwanow, Bulgarien, 272,5 kg (117,5–155), vor Traian Cihărean, Rumänien, 260 kg (115–145)
1990 1. Asien-Spiele in Peking Fliegen vor Zhang Shoulie, China u. Kim Myong-Sik, Nordkorea

WM-Einzelmedaillen

  • WM-Goldmedaillen: 1987/Stoßen – 1989/Reißen
  • WM-Silbermedaillen: 1986/Reißen – 1987/Reißen
  • WM-Bronzemedaillen: 1989/Stoßen

Nationale Erfolge

(soweit bekannt)

Jahr Platz Wettkampf Gewichtsklasse
1985 1. chinesische National-Spiele der Junioren Fliegen
1985 1. chinesische Meisterschaft Fliegen
1987 1. chinesische National-Spiele in Shilong Fliegen mit 265 kg (117,5–147,5)
1988 1. chinesische Meisterschaften in Shilong Fliegen mit 267,5 kg (117,5–150)

Erläuterungen

  • alle Wettkämpfe im Zweikampf, bestehend aus Reißen und Stoßen,
  • OS = Olympische Spiele,
  • WM = Weltmeisterschaften,
  • Fliegengewicht, damals bis 52 kg Körpergewicht

Quellen

  • Porträt von He Zhuoqiang
  • He Zhuoqiang in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
  • Kurzporträt von He Zhuoqiang

Weltrekorde

Datum Ort Disziplin Gewichtsklasse Leistung
26.5.1986 Donaueschingen Reißen Fliegen 116 kg
17.4.1987 Ageo Reißen Fliegen 116,5 kg
6.9.1987 Ostrava Stoßen Fliegen 153 kg
22.11.1987 Shilong Reißen Fliegen 117,5 kg
22.11.1987 Shilong Zweikampf Fliegen 265 kg
16.6.1988 Shilong Zweikampf Fliegen 267,5 kg
16.8.1988 Shilong Reißen Fliegen 119 kg
16.8.1988 Shilong Reißen Fliegen 119,5 kg
V
Weltmeister im Gewichtheben der Männer (Fliegengewicht)
(1969–1992: –52 kg, 1993–1997: –54 kg, seit 2018 –55 kg)
Reißen

1969Wladimir Smetanin | 1970Walter Szołtysek | 1971Zygmunt Smalcerz | 1973Takeshi Horikoshi | 1974György Kőszegi | 1975Zygmunt Smalcerz | 1977Alexander Woronin | 1978Kanybek Osmonalijew | 1979Wu Shude | 1981Kanybek Osmonalijew | 1982Jacek Gutowski | 1983Neno Tersijski | 1985Sewdalin Marinow | 1986Jacek Gutowski | 1987Sewdalin Marinow | 1989He Zhuoqiang | 1990Zhang Zairong | 1991Zhang Zairong | 1993Yang Bing | 1994Halil Mutlu | 1995Halil Mutlu | 1997Yang Bing | 2018Om Yun-chol | 2019Om Yun-chol | 2021: … 

Stoßen

1969Wladimir Smetanin | 1970Salvador del Rosario | 1971Zygmunt Smalcerz | 1973Mohammad Nassiri | 1974Mohammad Nassiri | 1975Zygmunt Smalcerz | 1977Alexander Woronin | 1978Kanybek Osmonalijew | 1979Kanybek Osmonalijew | 1981Kanybek Osmonalijew | 1982Stefan Leletko | 1983Neno Tersijski | 1985Sewdalin Marinow | 1986Sewdalin Marinow | 1987He Zhuoqiang | 1989Iwan Iwanow | 1990Iwan Iwanow | 1991Iwan Iwanow | 1993Iwan Iwanow | 1994Halil Mutlu | 1995Zhang Xiangsen | 1997Lan Shizhang | 2018Om Yun-chol | 2019Om Yun-chol | 2021: … 

Zweikampf
(Reißen und Stoßen,
seit 1972)

1972 Zygmunt Smalcerz | 1973Mohammad Nassiri | 1974Mohammad Nassiri | 1975Zygmunt Smalcerz | 1976 Alexander Woronin | 1977Alexander Woronin | 1978Kanybek Osmonalijew | 1979Kanybek Osmonalijew | 1980 Kanybek Osmonalijew | 1981Kanybek Osmonalijew | 1982Stefan Leletko | 1983Neno Tersijski | 1984 Zeng Guoqiang | 1985Sewdalin Marinow | 1986Sewdalin Marinow | 1987Sewdalin Marinow | 1989Iwan Iwanow | 1990Iwan Iwanow | 1991Iwan Iwanow | 1993Iwan Iwanow | 1994Halil Mutlu | 1995Zhang Xiangsen | 1997Lan Shizhang | 2018Om Yun-chol | 2019Om Yun-chol | 2021: … 

Drücken

1969Wladyslaw Kryschtschyschyn | 1970Sándor Holczreiter | 1971Sándor Holczreiter

Dreikampf
(Reißen, Stoßen,
Drücken, bis 1971)

1969Wladyslaw Kryschtschyschyn | 1970Sándor Holczreiter | 1971Zygmunt Smalcerz

In den Jahren 1972, 1976, 1980 und 1984 zählten die olympischen Wettbewerbe gleichzeitig als Weltmeisterschaften für das jeweilige Jahr. Titel wurden aber nur im Zweikampf vergeben.


Anmerkung: Bei diesem Artikel wird der Familienname vor den Vornamen der Person gesetzt. Das ist die übliche Reihenfolge im Chinesischen. He ist hier somit der Familienname, Zhuoqiang ist der Vorname.
Personendaten
NAME He, Zhuoqiang
ALTERNATIVNAMEN 何灼强 (chinesisch); Hé, Zhuóqiáng (Pinyin-Romanisierung)
KURZBESCHREIBUNG chinesischer Gewichtheber
GEBURTSDATUM 12. Januar 1967
GEBURTSORT Nanhai, Provinz Guangdong