Heinkel He 46

Heinkel He 46
He 46c
Heinkel He 46c
Typ Aufklärungs- und Verbindungsflugzeug
Entwurfsland

Deutsches Reich Deutsches Reich

Hersteller Ernst Heinkel Flugzeugwerke
Erstflug 23. April 1931[1]
Indienststellung 1936
Produktionszeit

1931 bis 1938

Stückzahl 481

Die Heinkel He 46 war ein deutscher Nahaufklärer der Ernst Heinkel Flugzeugwerke.

Konstruktion und Einsatz

Entworfen 1931 als Beobachtungsflugzeug für die Artillerie, war die He 46 ein abgestrebter Hochdecker in Gemischtbauweise mit einem starren Normalfahrwerk. Die Flügel bestanden aus Holz, der Rumpf aus einem Stahlrohrgerüst, jeweils mit Stoff bespannt. Der Pilot und der Beobachter saßen hintereinander in offenen Sitzen. Der Beobachter hatte ein MG 15 als Abwehrbewaffnung zur Verfügung. Die He 46 wurde zunächst in Spanien bei der Legion Condor eingesetzt (spanischer Spitzname der He 45 und He 46 „Pavo“, d. h. „Truthahn“) und war bis 1944 in Dienst bei der Luftwaffe. Am 1. März 1940 hatte die Luftwaffe noch 316 von 443 an die Luftwaffe gelieferten Flugzeugen im Bestand. Der Einsatz im Krieg erfolgte als Schleppflugzeug für Segler und ab 1942 in den Störkampfstaffeln der Ostfront. Am 31. Januar 1944 betrug der Bestand noch 65 Flugzeuge, fast alle bei Verbänden. Bis September 1944 wurde das Flugzeug ausgemustert und verschrottet.[2]

Produktionszahlen

Getarnte ungarische He 46 e, 1942

Die Serienproduktion der He 46 begann bereits im April 1934 und endete im Dezember 1936. 1938 wurden für Ungarn noch 36 Flugzeuge gebaut.

Produktionszahlen der He 46[3]
Hersteller Summe
EHF 233
GFW 12
Gotha 24
Flugzeugbau Halle 129
MIAG 83
Summe 481

Baureihen

Der zweite, noch als Doppeldecker ausgelegte Prototyp HD 46 b
  • HD 46 a: Erster Prototyp. Als Doppeldecker mit einem Siemens-Jupiter-Sternmotor mit 450 PS entworfen, später zum Hochdecker umgebaut.
  • HD 46 b: Zweiter Prototyp mit einem BMW-Bramo-Sternmotor mit 650 PS. Ebenfalls vom Doppel- zum Hochdecker umgebaut
  • He 46 c: Erste Serienausführung, analog He 46 c mit militärischer Ausrüstung.
    • He 46 c-1
    • He 46 c-2
  • He 46 d: einmalige Sonderausführung.
  • He 46 e: einmalige Sonderausführung mit NACA-Haube.
    • He 46 e-1
    • He 46 e-2
    • He 46 e-3
  • He 46 f: Versuchsausführung mit NACA-Haube, Motor Armstrong Siddeley Panther und ohne Bewaffnung.
    • He 46 f-1
    • He 46 f-2

Technische Daten

Dreiseitenansicht He 46
Kenngröße Daten (Heinkel He 46 c-1)[4] Daten (Heinkel He 46 D-1)
Besatzung 1 Pilot und 1 Beobachter/Schütze
Länge 9,5 m
Spannweite 14,0 m bei 10° Pfeilung
Höhe 3,4 m
Flügelfläche 32,2 m²
Flügelstreckung 6,1
Flächenbelastung 71,7 kg/m²
Leistungsbelastung 3,54 kg/PS
Leermasse 1765 kg 1465 kg
Rüstmasse 1765 kg
max. Startmasse 2300 kg
Höchstgeschwindigkeit 250 km/h 250 km/h in Bodennähe
260 km/h in 800 m Höhe
255 km/h in 2000 m Höhe
245 km/h in 4000 m Höhe
Marschgeschwindigkeit 210 km/h in Bodennähe
220 km/h in 800 m Höhe
215 km/h in 2000 m Höhe
195 km/h in 4000 m Höhe
Landegeschwindigkeit 95 km/h
Dienstgipfelhöhe 6000 m
Reichweite 1000 km 600 km in 2000 m Höhe bei Vmax
800 km in 2000 m Höhe bei Vmarsch
1050 km (optimal)
Steigzeit 2,6 min auf 1000 m Höhe
5,5 min auf 2000 m Höhe
9,5 min auf 3000 m Höhe
16,0 min auf 4000 m Höhe
Startrollstrecke 180 m
Startstrecke bis 15 m Höhe 290 m
Landestrecke aus 15 m Höhe 280 m
Triebwerk 1 × Sternmotor SAM 22/Bramo 322B mit 670 PS (ca. 490 kW)
und starrer Zweiblatt-Holzluftschraube (⌀ 3,7 m)
Bewaffnung 1 × 7,92-mm-MG 15
20 × 10 kg SC-10-Bomben oder 4 × 50-kg-Bomben

Siehe auch

Flugzeuge mit vergleichbarer Rolle und Konfiguration aus der gleichen Epoche:

Literatur

  • Volker Koos: Ernst Heinkel Flugzeugwerke 1933–1945. Heel, Königswinter 2003, ISBN 3-89880-217-5
  • Heinkel. Chronik und Typenblätter der Firma Heinkel-Flugzeugbau. Aviatic, Oberhaching 1989, 3. Auflage 1996, ISBN 3-925505-08-3
  • Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1919–1934. Mittler, Herford 1984, ISBN 3-8132-0184-8

Weblinks

Commons: Heinkel He 46 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Koos, S. 19
  2. Flugzeugbestandslisten, Bundesarchiv/Militärarchiv Freiburg, Bestand RL 3
  3. Unterlagen aus dem Bundesarchiv/Militärarchiv Freiburg, Bestand RL 3
  4. A. L. Kay, J. R. Smith: German Aircraft of World War II. Naval Institute Press, 2002
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4776543-4 (lobid, OGND, AKS)

Frühe Typen: HE 1HE 2HE 3HE 4HE 5HE 6HE 7HE 8HE 9HE 10HE 12HD 14HD 15HD 16HD 17HE 18HD 19HD 20HD 21HD 22HD 23HD 24HD 25HD 26HD 27HD 28HD 29HD 30HE 31HD 32HD 33HD 34HD 35HD 36HD 37HD 38HD 39HD 40HD 41HD 42HD 43HD 44HD 45HD 46HD 49HD 50HD 55HD 56HE 57 HeronHE 58HD 59HD 60HD 61HD 62HD 63HE 64HD 66

Spätere Typen mit RLM-Nr.: He 42He 45He 46He 49He 50He 51He 59He 60He 63He 64He 66He 70 BlitzHe 71He 72 KadettHe 74He 100He 111He 112He 113He 114He 115He 116He 118He 119He 162 SalamanderHe 170He 172He 176He 177 GreifHe 178He 179He 219 UhuHe 270He 274He 277He 280He 319He 343He 419He 519He 535

Projekte mit nur interner Bezeichnung: P.1041P.1060P.1068P.1073P.1075P.1077 JuliaP.1078P.1079LercheWespe

Projekte nach 1945: He 011He 021He 031 FlorettHe 211He 231Greif

Flugzeugtriebwerke: HeS 1HeS 3HeS 8HeS 30HeS 40HeS 50HeS 60HeS 011HeS 021