Hugo Boettinger

Hugo Boettinger (ca. 1930)

Hugo Boettinger, auch Böttinger (geboren 30. April 1880 in Pilsen, Österreich-Ungarn; gestorben 9. Dezember 1934 in Prag) war ein tschechischer Maler.

Leben

Hugo Böttinger war der zweite Sohn des Malers und Fotografen Josef Böttinger.[1] Er studierte ab 1895 an der Prager Kunstgewerbeschule bei Felix Jenewein und Emanuel Krescenc Liška und von 1899 bis 1902 an der Akademie der Bildenden Künste bei Maxmilián Pirner. Boettinger reiste mit seinem Freund T. F. Šimon (1877–1942) nach Paris und war außerdem in London, in den Niederlanden, in Belgien und Deutschland. Er war Mitglied der Künstlervereinigungen Spolek výtvarných umělců Mánes (SVU Mánes) und Sdružení českých umělců grafiků Hollar (SČUG Hollar). 1907 wurde er korrespondierendes Mitglied des Hagenbundes. Boettinger wurde zum Mitglied der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste gewählt.

Boettinger zeichnete, bevorzugt mit Kielfeder, seine Freunde und tschechische Persönlichkeiten. Unter dem Pseudonym Dr. Desiderius erschienen seine an den Stil des Münchener Simplicissimus angelehnten Karikaturen in den Prager Zeitungen und wurden auch in Sammelbänden nachgedruckt. Seine in Öl gemalten Frauenakte sind hingegen idealisiert.

Boettinger war mit Růžena Ottová (1887–1964) verheiratet (später als Pelnářová wiederverheiratet), die ihn um ganze drei Jahrzehnte überlebte.[2]

  • Bilder
  • Děvče (1907)
    Děvče (1907)
  • Na kládách (1921)
    Na kládách (1921)
  • V kavárně (1926)
    V kavárně (1926)

Schriften (Auswahl)

  • Bildungsanstalt Jaques-Dalcroze: Bewegungsstudien: ein Jahrbuch. Hellerau: Hellerauer Verlag, 1913
  • Hans Brandenburg: Der Moderne Tanz. Mit 180 Reproduktionen. Nach 54 Zeichnungen Von Hugo Böttinger, Dora Brandenburg-Polster, J. Grandjouan, Erwin Lang, Alexander Sacharoff und nach 126 Photographien. Georg Müller Verlag, München, 1917
  • Dr. Desiderius: Album monarchů, aneb Sic transit gloria Dreibundi. Verse von Viktor Dyk und Karel Čapek. Praha: Nebojsa, 1918
  • Dr. Desiderius: Grotesky: třicet čtyři kresby z let 1912–1924. V Praze: Nakladatelství J. Otto, 1925
  • Dr. Desiderius: Veselé kresby: výběr z let 1922–1934. V Praze: Nákl. vlastním, 1934
  • Boettinger, Hugo. V Praze: Melantrich, 1940

Literatur

  • Katarína Závadová: Boettinger, Hugo. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 12, Saur, München u. a. 1995, ISBN 3-598-22752-3, S. 214.
  • Boettinger, Hugo. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 1: A–D. E. A. Seemann, Leipzig 1953, S. 251–252 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe). 
Commons: Hugo Boettinger – Sammlung von Bildern
  • Literatur von und über Hugo Boettinger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Hugo Boettinger, Abbildungen von Ölbildern, Zeichnungen und Karikaturen bei tfsimon

Einzelnachweise

  1. Boettinger, Josef. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 12, Saur, München u. a. 1995, ISBN 3-598-22752-3, S. 214.
  2. Hugo Boettinger, Kurzbio bei tfsimon
Normdaten (Person): GND: 138928746 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n97874139 | VIAF: 90737278 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Boettinger, Hugo
ALTERNATIVNAMEN Böttinger, Hugo; Dr. Desiderius (Pseudonym)
KURZBESCHREIBUNG tschechischer Maler und Karikaturist
GEBURTSDATUM 30. April 1880
GEBURTSORT Pilsen
STERBEDATUM 9. Dezember 1934
STERBEORT Prag