Leonardo Piepoli

Leonardo Piepoli 2007

Leonardo Piepoli (* 29. September 1971 in La Chaux-de-Fonds, Schweiz) ist ein ehemaliger italienischer Radrennfahrer, der seine Karriere 2009 nach einer zweijährigen Dopingsperre beendete.

Karriere

Nachdem Piepoli 1994 als Amateur den Giro Ciclistico d’Italia gewann wurde er 1995 Profi.

In seinem ersten Profijahr gewann er das spanische Eintagesrennen Subida a Urkiola und die Bergwertung der Tour de Suisse, die er als Gesamtsiebter abschloss. Im folgenden Jahr gewann er eine Etappe des Giro del Trentino und er wurde bei seiner ersten Tour-de-France-Teilnahme Siebzehnter. 1999 wechselte er zu Banesto und gewann in den Folgejahren mehrere kleine Rundfahrten. So siegte er bei der Burgos-Rundfahrt, der Aragon-Rundfahrt, der Vuelta a Asturias und der Vuelta a Castilla y León. Der achte Platz bei der Vuelta a España 1999 war seine beste Gesamtplatzierung bei einer Grand Tour.

2004 wechselte Piepoli zum Team Saunier Duval-Prodir. Er gewann noch im selben Jahr eine Etappe der Vuelta a España und ein Jahr später eine bei der Katalonien-Rundfahrt. Für dieses Team gewann er 2006 zwei Etappen des Giro d’Italia 2006 und 2007 das Maglia Verde und eine Etappe. Danach wurde er jedoch im Juli 2007 wurde er jedoch von Saunier Duval vorübergehend suspendiert, weil beim Giro d’Italia 2007 der Wert des Salbutamol bei ihm deutlich über – aufgrund ärztlichem Attest gestatteten – zulässigen Höchstgrenze lag.[1]

Im Jahr 2008 gewann er eine Etappe bei der Tour de France, verließ aber mit der gesamten Mannschaft kurz danach die Tour, nachdem der Teamkapitän Riccardo Riccò positiv auf das EPO-Derivat CERA getestet wurde. Bereits einen Tag danach wurde auch er von seinem Team Saunier-Duval, wegen Verstoßes gegen die Ethikvereinbarung, fristlos entlassen.[2][3] Am 6. Oktober 2008 gab die französischen Anti-Doping-Agentur (AFLD) bekannt, dass Piepoli bei Dopingproben zweimal positiv auf CERA getestet worden war. Demnach wurde ihm am 4. und 15. Juli Doping mit dem Epo-Präparat CERA nachgewiesen. Die Anti-Doping Experten hatten Proben von Fahrern mit außergewöhnlichen Blutwerten zurückbehalten und im Labor von Châtenay-Malabry nachkontrolliert.[4]

Im Januar 2009 nahm Piepoli öffentlich Stellung zu seinem Dopingmissbrauch vor der Tour de France 2008 und zeigte Reue: „Ich empfinde Ekel vor mir selbst, weil ich gedopt habe. An jenem Tag vor der Tour habe ich den besten Teil von mir selbst getötet. Ich habe den Radsport getötet, der mein ganzes Leben war. Ich habe meine Würde, mein Gewissen mit den Füßen getreten und mich selbst enttäuscht“, so Piepoli.[5] Am 26. Januar 2009 wurde Piepoli von der Anti-Doping-Kommission des Italienischen Olympischen Komitees CONI wegen Gebrauchs des EPO-Mittels Cera für zwei Jahre gesperrt.[6]

Erfolge

1994

1995

1999

2000

2002

2003

2004

2005

2006

2007

Grand Tour-Platzierungen

Grand Tour19951996199719981999200020012002200320042005200620072008
Maglia Rosa Giro d’ItaliaGiroDNF38DNF16DNF10DNF1114DNF
Gelbes Trikot Tour de FranceTour1714DNF4423DNF
Goldenes Trikot Vuelta a EspañaVuelta26823273513DNF
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.

Teams

Weblinks

Commons: Leonardo Piepoli – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Leonardo Piepoli in der Datenbank von Radsportseiten.net

Einzelnachweise

  1. radsport-news.com vom 5. Juli 2007: Saunier Duval suspendiert Piepoli
  2. rad-net.de vom 18. Juli 2008: Saunier Duval stellt auch Piepoli frei
  3. rad-net.de vom 20. Juli 2008: «El Pais»: Nevado und Piepoli geben Doping zu
  4. nzz.ch vom 6. Oktober 2008: Auch Schumacher und Piepoli gedopt
  5. spiegel.de vom 7. Januar 2009: Reuiger Radprofi Piepoli hätte sich lebenslang gesperrt
  6. radsport-news.com vom 26. Januar 2009: Piepoli zu zweijähriger Dopingsperre verurteilt
Giro d’Italia-Bergwertungssieger

1933 Alfredo Binda | 1934 Remo Bertoni | 1935, 1936, 1937, 1939, 1940, 1946, 1947 Gino Bartali | 1938 Giovanni Valetti | 1948, 1949, 1954 Fausto Coppi | 1950 Hugo Koblet | 1951 Louison Bobet | 1952, 1957 Raphaël Géminiani | 1953 Pasquale Fornara | 1955 Gastone Nencini | 1956, 1959 Charly Gaul | 1958 Jean Brankart | 1960 Rik Van Looy | 1961 Vito Taccone | 1962 Angelino Soler | 1963 Vito Taccone | 1964, 1965, 1966 Franco Bitossi | 1967 Aurelio González Puente | 1968 Eddy Merckx | 1969 Claudio Michelotto | 1970 Martin Van Den Bossche | 1971, 1972, 1973, 1974 José Manuel Fuente | 1975 Andrés Oliva · Francisco Galdós | 1976 Felice Gimondi | 1977 Faustino Fernandez Ovies | 1978 Ueli Sutter | 1979, 1980, 1981 Claudio Bortolotto | 1982, 1983 Lucien Van Impe | 1984 Laurent Fignon | 1985 José Luis Navarro | 1986 Pedro Muñoz | 1987 Robert Millar | 1988 Andrew Hampsten | 1989 Luis Herrera | 1990, 1992, 1993 Claudio Chiappucci | 1991 Iñaki Gaston | 1994 Pascal Richard | 1995, 1996 Mariano Piccoli | 1997, 1999 José Jaime González | 1998 Marco Pantani | 2000 Francesco Casagrande | 2001, 2003 Fredy González | 2002 Julio Pérez Cuapio | 2004 Fabian Wegmann | 2005 José Rujano | 2006 Juan Manuel Gárate | 2007 Leonardo Piepoli | 2008 Emanuele Sella | 2009, 2011 Stefano Garzelli | 2010 Matthew Lloyd | 2012 Matteo Rabottini | 2013 Stefano Pirazzi | 2014 Julián Arredondo | 2015 Giovanni Visconti | 2016 Mikel Nieve | 2017 Mikel Landa | 2018 Chris Froome | 2019 Giulio Ciccone | 2020 Ruben Guerreiro | 2021 Geoffrey Bouchard | 2022 Koen Bouwman 2023 Thibaut Pinot

Personendaten
NAME Piepoli, Leonardo
KURZBESCHREIBUNG italienischer Radrennfahrer
GEBURTSDATUM 29. September 1971
GEBURTSORT La Chaux-de-Fonds, Schweiz