Leopold Friedrich von Egkh und Hungersbach

Wappen Leopold Friedrich von Egkh und Hungersbach Fürst-Erzbischof von Olmütz (1756–1760)
Grabmonument von Franz Hiernle

Leopold Friedrich von Egkh und Hungersbach (nach der Bischofsliste Olmütz: Leopold II. Friedrich von Egkh und Hungersbach; tschechisch: Leopold Fridrich hrabě z Egkhu; * 14. Mai 1696 in Hamburg; † 15. Dezember 1760) war Fürstbischof von Olmütz.

Leben

Seine Eltern waren der Reichsgraf Christian von Egkh und Hungersbach, Erbtruchsess von Krain und der Windischen Mark, kaiserlicher Geheimer Rat, Gesandter und Minister im Niedersächsischen Kreis zu Hamburg sowie Eva Christiana, geb. von Speidl. Leopold Friedrich war der jüngste von sechs Brüdern. Bruder Otto Honorius war Weihbischof in Olmütz und Bruder Andreas Gundacker Propst von Großmeseritsch.

Leopold Friedrich studierte von 1711 bis 1714 in Rom, wo er Alumne des Collegium Germanicum war. Nach der 1721 erfolgten Priesterweihe wurde er 1722 Domherr in Freising und Olmütz, 1729 Propst von St. Mauritius in Kremsier und Abt im ungarischen Szerengrad. 1735 erlangte er den akademischen Grad eines Dr. theol. in Olmütz, wo er drei Jahre später zum Archidiakon aufstieg und 1750 durch Bischof Ferdinand Julius von Troyer zum Generalvikar und Offizial ernannt sowie 1752 zum Domdekan gewählt wurde.

Nach dem Tod von Ferdinand Julius von Troyer wurde Leopold Friedrich am 27. April 1758 vom Domkapitel einstimmig zu dessen Nachfolger gewählt und am 2. Oktober 1758 päpstlich bestätigt. Die Bischofsweihe erfolgte am 19. November 1758, die Inthronisation erst am 16. September 1759.

In seiner kurzen Amtszeit gründete Leopold Friedrich mehrere Stiftungen. Die fürstbischöfliche Münzprägeanstalt in Kremsier musste auf Weisung der Wiener Regierung ihren Betrieb einstellen. Nach seinem Tod hinterließ er der Diözese testamentarisch Geldmittel für die Errichtung eines Priesterseminars. Sein Leichnam wurde in der St.-Mauritius-Kirche in Kremsier beigesetzt. Das Bronze-Grabmonument schuf der Bildhauer Franz Hiernle. Es stellt den auf einem Betschemel knienden Bischof vor einer Pyramide dar.

Literatur

  • Aleš Zelenka in: Erwin Gatz: Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1648–1803, ISBN 3-428-06763-0, S. 88–89
  • Eintrag über Leopold Friedrich von Egkh und Hungersbach auf catholic-hierarchy.org (englisch)
VorgängerAmtNachfolger
Ferdinand Julius von TroyerBischof von Olmütz
17581760
Maximilian von Hamilton
Bischöfe von Olmütz (1497–1776)
(Vorgänger: Protasius von Boskowitz und Černahora, dann mehrere Administratoren)

Stanislaus Thurzó von Bethlenfalva | Bernhard Zoubek von Zdětín | Johannes XVI. Dubravius | Marek Khuen | Wilhelm Prusinovský von Víckov | Johannes XVII. Grodetzký von Brod | Thomas Albin von Helfenburg | Johannes XVIII. Mezoun | Stanislaus Pavlovský von Pavlovitz | Franz Seraph von Dietrichstein | Johannes XIX. Ernst Plateis von Plattenstein | Leopold Wilhelm von Österreich (nicht geweiht), Administratoren: Andreas Orlik von Lažisko, Kaspar Karas von Rhomstein, Johannes Kaspar Stredele von Montani, Kaspar Karas von Rhomstein (2.), Roderich von Santhilier | Karl I. Joseph von Österreich | Karl II. von Liechtenstein-Kastelkorn | Karl III. Joseph von Lothringen | Wolfgang Hannibal von Schrattenbach | Jakob Ernst von Liechtenstein-Kastelkorn | Ferdinand Julius von Troyer | Leopold II. Friedrich von Egkh und Hungersbach | Maximilian von Hamilton

Normdaten (Person): GND: 129651060 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 72477918 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Egkh und Hungersbach, Leopold Friedrich von
ALTERNATIVNAMEN Egkh und Hungersbach, Leopold II. Friedrich von; Leopold Fridrich hrabě z Egkhu (tschechisch)
KURZBESCHREIBUNG Bischof von Olmütz
GEBURTSDATUM 14. Mai 1696
GEBURTSORT Hamburg
STERBEDATUM 15. Dezember 1760