Manizha

Manizha im Jahr 2018

Manizha, Aussprache [Hamrojewa), * 8. Juli 1991 in Duschanbe, Tadschikische SSR, ist eine russische Sängerin, Komponistin, und Aktivistin tadschikischer Abstammung. Sie hat Russland beim Eurovision Song Contest 2021 in Rotterdam mit dem Lied Russian Woman vertreten.[1][2]

Karriere

Sangin kam in der tadschikischen Stadt Duschanbe zur Welt. Als Kind floh sie mit ihrer Familie vom dortigen Bürgerkrieg nach Moskau. Dort begann sie im Alter von fünf Jahren eine Musikschule zu besuchen, als Jugendliche begann sie, eigene Lieder zu schreiben. Sie wirkte in ihrer Jugend bei verschiedenen Gesangswettbewerben mit. An der Russischen Staatlichen Geisteswissenschaftlichen Universität begann sie ein Psychologie-Studium. Später zog sie für einige Zeit nach Sankt Petersburg, wo sie zunächst als Sängerin für Bands tätig war. Ihre Solo-Karriere führte sie nach dieser Zeit unter anderem auch nach London und New York.[3]

Im Jahr 2017 veröffentlichte sie ihr Debüt-Soloalbum Manuscript.[4] Es folgte 2018 das Album ЯIAM. 2020 wurde sie bei den MTV Europe Music Awards als Best Russian Act nominiert.[5][6]

Im März 2021 gewann sie den russischen Eurovision-Vorentscheid Ewrowidenije 2021 – Nazionalny otbor. In der Sendung verkündete zunächst die russische Band Little Big, dass sie nach dem ausgefallenen Eurovision Song Contest 2020 Russland im Jahr 2021 nicht vertreten wolle.[7] Dass Sangin damit Russland mit dem Lied Russian Woman beim Eurovision Song Contest 2021 vertreten werde, führte in Russland zu Kritik von konservativen Stimmen. Die Sängerin wurde unter anderem dafür angegriffen, dass sie das Land aufgrund ihrer tadschikischen Wurzeln nicht vertreten solle. In einem Interview mit der BBC berichtete sie von Todesdrohungen, die sie in der Folge ihres Siegs bei der nationalen Vorentscheidung erhielt.[8] Ihrem Lied wurde zudem unter anderem von orthodoxen Vereinigungen vorgeworfen, männerfeindliche Textbestandteile zu beinhalten.[9] Beim Song Contest schließlich erreichte der Titel den neunten Platz.

Engagement

Sangin setzt sich unter anderem gegen Fremdenfeindlichkeit und häusliche Gewalt ein. Sie erklärte, dass sie in den westlichen Ländern möglicherweise als sehr vorsichtige Feministin angesehen werde, sie in ihrer Heimat aber unter anderem aufgrund ihrer body-positiven Posts und ihrer Unterstützung der LGBT-Gemeinschaft als radikal gelte.[10][11] Im Jahr 2022 machte sie auch ihre Ablehnung des russischen Aggressionskrieges gegen die Ukraine deutlich und nannte diesen einen „Bruderkonflikt“, der „gegen den Willen des russischen Volkes“ geführt werde. Sie sah sich daraufhin vermehrter Kritik und zum Teil Drohungen in Internetplattformen ausgesetzt. Sangin begründete ihre Opposition zum Krieg mit den eigenen Erfahrungen im Bürgerkrieg in Tadschikistan.[12]

Diskografie

Alben

  • Manuscript (2017)
  • ЯIAM (2018)

EP

  • Womanizha (2019)

Weblinks

Commons: Maniža (1991) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Певица Manizha представит Россию на "Евровидении-2021". In: tass.ru. 8. März 2021, abgerufen am 6. Mai 2021 (russisch). 
  2. «Первый канал» назвал представителя России на «Евровидении-2021». In: rbc.ru. 8. März 2021, abgerufen am 6. Mai 2021 (russisch). 
  3. Манижа: «Сейчас уже невозможно стать знаменитым, используя только один свой талант». In: sobaka.ru. 19. September 2016, abgerufen am 6. Mai 2021 (russisch). 
  4. Певица Манижа: «Моя прабабушка скинула паранджу и заявила, что будет работать». In: lady.mail.ru. 27. März 2017, abgerufen am 6. Mai 2021 (russisch). 
  5. Русский рэп и корейский поп: как прошла церемония вручения MTV EMA 2020. In: gazeta.ru. 9. November 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Januar 2021; abgerufen am 6. Mai 2021 (russisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gazeta.ru 
  6. «С большим отрывом»: Niletto обогнал Моргенштерна и стал лучшим артистом на MTV EMA 2020. In: wmj.ru. 9. November 2020, abgerufen am 6. Mai 2021 (russisch). 
  7. Manizha's 'Russian Woman' wins on International Women's Day. In: eurovision.tv. 8. März 2021, abgerufen am 6. Mai 2021 (englisch). 
  8. Russia's Eurovision star 'abused because of birthplace'. In: BBC News. (englisch, bbc.com [abgerufen am 6. Mai 2021]). 
  9. Russia's Eurovision entry to be investigated for 'illegal' lyrics. In: The Guardian. 18. März 2021, abgerufen am 6. Mai 2021 (englisch). 
  10. Andrew Roth: ‘I won’t allow myself to be broken’: Russia’s Eurovision candidate Manizha takes on ‘the haters’. In: The Guardian. 9. April 2021, abgerufen am 6. Mai 2021 (englisch). 
  11. Певица Manizha: «Я понимаю агрессию хейтеров, но с ними надо говорить». In: rbc.ru. 16. April 2021, abgerufen am 6. Mai 2021 (russisch). 
  12. Mark Savage: Manizha: Russian Eurovision star faces hate campaign over opposition to Ukraine war. In: BBC News. 25. August 2022, abgerufen am 25. August 2022 (englisch). 

1994: Youddiph | 1995: Filipp Kirkorow || 1997: Alla Pugatschowa || 2000: Alsou | 2001: Mumi Troll | 2002: Prime Minister | 2003: t.A.T.u. | 2004: Julija Sawitschewa | 2005: Natallja Padolskaja | 2006: Dima Bilan | 2007: Serebro | 2008: Dima Bilan | 2009: Anastassija Prychodko | 2010: Pjotr Nalitsch | 2011: Alexei Worobjow | 2012: Buranowskije Babuschki | 2013: Dina Garipowa | 2014: Tolmatschowa-Schwestern | 2015: Polina Gagarina | 2016: Sergei Lasarew || 2018: Julija Samoilowa | 2019: Sergei Lasarew | 2020: Little Big | 2021: Manizha

Konnte sich nicht qualifizieren/Teilnahme zurückgezogen:
1996: Andrei Kossinski (NQ) | 2017: Julija Samoilowa (Tz)

Finale:

Albanien Anxhela Peristeri • Aserbaidschan Efendi • Belgien Hooverphonic • Bulgarien Victoria • Deutschland Jendrik • Finnland Blind Channel • FrankreichFrankreich Barbara Pravi • Griechenland Stefania • Island Daði og Gagnamagnið • Israel Eden Alene • ItalienItalien Måneskin • Litauen The Roop • Malta Destiny • Moldau Republik Natalia Gordienko • NiederlandeNiederlande Jeangu Macrooy • Norwegen TIX • Portugal The Black Mamba • RusslandRussland Manizha • San Marino Senhit feat. Flo Rida • SchwedenSchweden Tusse • Schweiz Gjon’s Tears • Serbien Hurricane • SpanienSpanien Blas Cantó • UkraineUkraine Go_A • Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich James Newman • Zypern Republik Elena Tsagrinou

Im 1. Halbfinale
ausgeschieden:

AustralienAustralien Montaigne • Irland Lesley Roy • Kroatien Albina • Nordmazedonien Vasil • Rumänien Roxen • Slowenien Ana Soklič

Im 2. Halbfinale
ausgeschieden:

Danemark Fyr og Flamme • Estland Uku Suviste • Georgien Tornike Kipiani • Lettland Samanta Tīna • OsterreichÖsterreich Vincent Bueno • Polen Rafał Brzozowski • Tschechien Benny Cristo

disqualifiziert:

Belarus Galasy ZMesta

Personendaten
NAME Manizha
ALTERNATIVNAMEN Sangin, Manischa Dalerowna; Хамраева, Манижа Далеровна (russisch)
KURZBESCHREIBUNG russische Sängerin
GEBURTSDATUM 8. Juli 1991
GEBURTSORT Duschanbe, Tadschikische SSR, Sowjetunion