Marc Hirschi

Marc Hirschi
Marc Hirschi als U23-Weltmeister im Strassenrennen (2018)
Marc Hirschi als U23-Weltmeister
im Strassenrennen (2018)
Zur Person
UCI-Id 10011144068
Geburtsdatum 24. August 1998 (25 Jahre)
Geburtsort Bern
Nation Schweiz Schweiz
Disziplin Strasse
Körpergröße 174 cm
Renngewicht 61 kg
Zum Team
Aktuelles Team UAE Team Emirates
Funktion Fahrer
Verein(e) / Renngemeinschaft(en)
-2016
2017
RRC Bern
BMC Development Team
Internationale Team(s)
2018
2019–2020
2021–
Development Team Sunweb
Team Sunweb
UAE Team Emirates
Wichtigste Erfolge
UCI WorldTour
La Fleche Wallone 2020
eine Etappe Tour de France 2020
UCI-Strassen-Weltmeisterschaften
Bronzemedaille – Strassenrennen 2020
Letzte Aktualisierung: 26. Februar 2024

Marc Hirschi (* 24. August 1998 in Bern) ist ein Schweizer Radsportler, der Rennen auf Bahn und Strasse bestreitet.

Sportliche Laufbahn

2014, in seinem ersten Jahr als Junior, belegte Marc Hirschi den dritten Platz der Schweizer Junioren-Meisterschaft im Strassenrennen. Im Jahr darauf liess er die Fachwelt aufhorchen, als er mehrere renommierte Junioren-Rennen gewann, wie etwa den Grand Prix Général Patton in Luxemburg sowie den GP Rüebliland. 2016 entschied er die Berner Rundfahrt sowie die Tour du Pays de Vaud in der Juniorenklasse für sich und wurde erneut Schweizer Strassenmeister der Junioren. Ebenfalls 2016 wurde Hirschi gemeinsam mit Reto Müller Junioren-Weltmeister im Zweier-Mannschaftsfahren, wenige Monate später errangen die beiden Sportler den nationalen Titel der Elite in dieser Disziplin. Bei den UEC-Strassen-Europameisterschaften 2016 wurde er Vize-Europameister im Einzelzeitfahren.

In seinem ersten Jahr bei den Erwachsenen, 2017, errang er bei den Europameisterschaften Bronze im Strassenrennen der U23.

Im Jahr 2018 schloss er sich dem Development Team Sunweb an, einem UCI Continental Team, das als Farmteam des UCI WorldTeam Sunweb dient. Er wurde bei den UEC-Strassen-Europameisterschaften 2018 Europameister im Strassenrennen, und zum Ende der Saison gewann er bei den UCI-Strassen-Weltmeisterschaften auch das U23-Strassenrennen, nachdem er sich zehn Kilometer vor dem Ziel von einer dreiköpfigen Fluchtgruppe in der Abfahrt hatte distanzieren können.[1]

Zum Jahreswechsel 2019 wurde Hirschi in das WorldTeam übernommen. Er gewann die Nachwuchswertung der Deutschland Tour 2019 und belegte bei den UCI-Strassen-Weltmeisterschaften 2019 in Yorkshire im Einzelzeitfahren der U23 Platz 13 und im Strassenrennen der Elite Platz 27.

Bei der Tour de France 2020 belegte Hirschi auf der 2. Etappe im Sprint Platz zwei hinter dem Franzosen Julian Alaphilippe.[2] Auf der bergigen 9. Etappe setzte sich Hirschi aus einer Fluchtgruppe ab, wurde nach einer 60 Kilometer langen Solo-Fahrt zwei Kilometer vor dem Ziel gestellt und belegte am Ende Rang drei.[3] Wenige Tage später gelang es ihm, die 12. Etappe mit einem Vorsprung von 47 Sekunden für sich zu entscheiden, nachdem er sich rund 30 Kilometer vor dem Ziel abgesetzt hatte.[4] Hirschi wurde als kämpferischster Fahrer der Rundfahrt ausgezeichnet.[5]

Nach der Tour de France 2020 wurde er bei den Weltmeisterschaften Dritter im Strassenrennen.[6] Anschliessend gewann er mit der Flèche Wallonne seinen ersten Klassiker, nachdem er das Vorderfeld an der Zielsteigung distanziert hatte.[7] Damit war er der erste Schweizer seit Ferdy Kübler im Jahr 1952, der dieses Rennen für sich entscheiden konnte.[8]

Im Januar 2021 wurde bekannt gegeben, dass der noch bis Saisonende 2021 gültige Vertrag von Hirschi mit seiner ab dieser Saison Team DSM heissenden Mannschaft auf Veranlassung der Teamleitung einvernehmlich aufgelöst worden sei. Über die Gründe der Vertragsauflösung wurde Stillschweigen vereinbart.[9] Kurz darauf wechselte Hirschi zum UAE Team Emirates.[10]

Im Strassenrennen der Olympischen Spiele in Tokio belegte Hirschi Rang 25. Im selben Jahr wurde er Zweiter der Luxemburg-Rundfahrt. 2022 gewann er die italienischen Eintagesrennen Per sempre Alfredo und Giro della Toscana, zudem entschied er den heimischen Grossen Preis des Kantons Aargau für sich. Im Jahr 2024 gewann er die La Drôme Classic als Solist.

Trivia

Der Schweizer Nationaltrainer Daniel Gisiger sagte im April 2016 über Marc Hirschi: «Einen Fahrer mit einem so grossen Potential hat man als Nationaltrainer selten.»[11] Hirschi lebt in Ittigen, dem Ort, in dem auch sein Vorbild Fabian Cancellara wohnt.[12]

2018 wurde Hirschi mit einem Swiss Cycling Award als Schweizer Nachwuchs-Radsportler des Jahres,[13] 2020 als Schweizer Radsportler des Jahres ausgezeichnet.[14] 2023 gewann er die Gesamtwertung der Ungarn-Rundfahrt und wurde Schweizer Strassenmeister.

Erfolge

2015
  • Schweizer Junioren-Meister – Strassenrennen
2016
2017
2018
2019
2020
2021
2022
2023
  • Gesamtwertung und eine Etappe Ungarn-Rundfahrt
  • Schweizer Meister – Strassenrennen
2024

Wichtige Platzierungen

Grand Tour20192020202120222023
Maglia Rosa Giro d’ItaliaGiro
Gelbes Trikot Tour de FranceTour5498126
Rotes Trikot Vuelta a EspañaVuelta
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung nicht klassifiziert.

Weblinks

Commons: Marc Hirschi – Sammlung von Bildern
  • Marc Hirschi in der Datenbank von Radsportseiten.net
  • Marc Hirschi in der Datenbank von ProCyclingStats.com
  • Marc Hirschi in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)

Einzelnachweise

  1. World Championships: Hirschi wins under-23 road race. In: cyclingnews.com. 28. September 2018, abgerufen am 28. September 2018 (englisch). 
  2. Alaphilippe holt Sieg und Gelb – Marc Hirschi verpasst Sensationssieg um Zentimeter. In: srf.ch. 30. August 2020, abgerufen am 30. August 2020. 
  3. Michael Behringer: Tour de France #9: Tadej Pogacar fängt Marc Hirschi noch ab. In: velomotion.de. 6. September 2020, abgerufen am 6. September 2020. 
  4. Hirschi triumphiert in Sarran, Schachmann Sechster. In: radsport-news.com. 10. September 2020, abgerufen am 10. September 2020. 
  5. Hirschi kämpferischster Fahrer der 107. Frankreich-Rundfahrt. In: radsport-news.com. 19. September 2020, abgerufen am 19. September 2020. 
  6. Hirschi: «Der Bauch sagte Bronze». In: radsport-news.com. 27. September 2020, abgerufen am 30. September 2020. 
  7. Hirschi lässt es an der brutalen Mur spielend leicht aussehen. In: radsport-news.com. 30. September 2020, abgerufen am 30. September 2020. 
  8. Hirschi ist an der Mur de Huy der Stärkste. In: radsport-news.com. 30. September 2020, abgerufen am 30. September 2020. 
  9. Vertragsklausel legt fest: Gründe für Hirschis Wechsel müssen unkommentiert bleiben. In: rad-net.de. 19. Januar 2021, abgerufen am 19. Januar 2021. 
  10. Hirschi wird Teamkollege von Toursieger Pogacar. In: radsport-news.com. 9. Januar 2021, abgerufen am 10. Januar 2021. 
  11. Michael Forster: Eine Herkunft, die verpflichtet (Memento vom 6. Oktober 2016 im Internet Archive). In: Solothurner Zeitung. 4. September 2016 (PDF; 1,5 MB).
  12. Zukunftshoffnung Marc Hirschi hat eine Herkunft, die verpflichtet. In: Basellandschaftliche Zeitung. 16. April 2016, abgerufen am 5. Oktober 2016. 
  13. Gold und Gloria am Galaabend. In: Swiss-Cycling. 9. November 2018, abgerufen am 14. November 2018. 
  14. Reusser und Hirschi Schweizer Radsportler des Jahres. In: radsport-news.com. 29. Dezember 2020, abgerufen am 10. Januar 2021. 

1892, 1893 Edouard Wicky | 1894, 1895 Henri Favre | 1896, 1897 Jean Vionnet | 1898 Albert Furrer | 1899 Fritz Ryser | 1900 Charles Lugon | 1902 Ernst Dubach | 1904 Alexandre Castellino | 1908, 1912, 1919 Henri Rheinwald | 1909, 1910 Charles Guyot | 1911 Robert Choppard/Marcel Perrière | 1915, 1916 Marcel Perrière | 1913 Otto Wiedmer | 1914 Oscar Egg | 1917, 1918 Ernst Kaufmann | 1920, 1921, 1922, 1926, 1929 Heiri Suter | 1923 Henri Guillod | 1924, 1925, 1927 Kastor Notter | 1928 Albert Blattmann | 1930, 1933 Georges Antenen | 1931 Albert Büchi | 1932 August Erne | 1934 Hans Gilgen | 1935, 1936 Paul Egli | 1937, 1938 Leo Amberg | 1939, 1941 Karl Litschi | 1940, 1942 Edgar Buchwalder | 1943, 1946, 1947 Hans Knecht | 1944 Ernst Näf | 1945 Ernst Wüthrich | 1948, 1949, 1950, 1951, 1954 Ferdy Kübler | 1952 Gottfried Weilenmann | 1953 Fritz Schär | 1955 Hugo Koblet | 1956, 1959, 1962 Rolf Graf | 1957 Hans Hollenstein | 1958 Jean-Claude Grèt | 1960 René Strehler | 1961 Ernst Fuchs | 1963 Attilio Moresi | 1964 Rudolf Hauser | 1965 Robert Hagmann | 1966 Paul Zollinger | 1967 Fredy Rüegg | 1968 Karl Brand | 1969 Bernard Vifian | 1970 Kurt Rub | 1971 Louis Pfenninger | 1972, 1973 Josef Fuchs | 1974, 1975, 1976, 1977 Roland Salm | 1978, 1980, 1985 Godi Schmutz | 1979 Hansjörg Aemisegger | 1981 Stefan Mutter | 1982 Gilbert Glaus | 1983 Serge Demierre | 1984 Erich Mächler | 1986 Urs Zimmermann | 1987 Jörg Müller | 1988 Hubert Seiz | 1989, 1993 Pascal Richard | 1990 Rolf Järmann | 1991 Laurent Dufaux | 1992 Thomas Wegmüller | 1994, 1995 Felice Puttini | 1996, 1999 Armin Meier | 1997 Oscar Camenzind | 1998 Niki Aebersold | 2000, 2008 Markus Zberg | 2001, 2005, 2010, 2014 Martin Elmiger | 2002 Alexandre Moos | 2003 Daniel Schnider | 2004, 2006 Grégory Rast | 2007 Beat Zberg | 2009, 2011 Fabian Cancellara | 2012 Martin Kohler | 2013 Michael Schär | 2015 Danilo Wyss | 2016 Jonathan Fumeaux | 2017, 2021 Silvan Dillier | 2018 Steve Morabito | 2019 Sébastien Reichenbach | 2020 Stefan Küng | 2022 Robin Froidevaux | 2023 Marc Hirschi

1959 Gérard Saint | 1963 Rik Van Looy | 1965 Felice Gimondi | 1966 Rudi Altig | 1967 Désiré Letort | 1968 Roger Pingeon | 1972 Cyrille Guimard | 1973 Luis Ocaña | 1969, 1971, 1974 Eddy Merckx | 1976 Raymond Delisle | 1977 Gerrie Knetemann | 1980 Christian Levavasseur | 1982 Régis Clère | 1983 Serge Demierre | 1985 Maarten Ducrot | 1981, 1984, 1986 Bernard Hinault | 1987 Jean-François Bernard | 1988 Steven Rooks | 1989 Laurent Fignon | 1990 Edoardo Chozas | 1991, 1992 Claudio Chiappucci | 1993 Massimo Ghirotto | 1994 Eros Poli | 1995 Hernán Buenahora | 1996, 1997, 2004 Richard Virenque | 1998, 1999 Jacky Durand | 2000 Erik Dekker | 2001, 2002 Laurent Jalabert | 2003 Alexander Winokurow | 2005 Óscar Pereiro | 2006 David de la Fuente | 2007 Amets Txurruka | 2008, 2010 Sylvain Chavanel | 2009 Franco Pellizotti | 2011 Jérémy Roy | 2012 Chris Anker Sørensen | 2013 Christophe Riblon | 2014 Alessandro De Marchi | 2015 Romain Bardet | 2016 Peter Sagan | 2017 Warren Barguil | 2018 Daniel Martin | 2019 Julian Alaphilippe | 2020 Marc Hirschi | 2021 Franck Bonnamour | 2022 Wout van Aert

(in nicht aufgeführten Jahrgängen wurde die Auszeichnung nicht vergeben)

Personendaten
NAME Hirschi, Marc
KURZBESCHREIBUNG Schweizer Radsportler
GEBURTSDATUM 24. August 1998
GEBURTSORT Bern