Nina Apollonowna Ponomarjowa

Nina Ponomarjowa


1960

Voller Name Nina Apollonowna Ponomarjowa
Nation Sowjetunion Sowjetunion
Geburtstag 27. April 1929
Geburtsort Smytschka, Oblast Swerdlowsk
Größe 173 cm
Gewicht 84 kg
Sterbedatum 19. August 2016
Sterbeort Moskau
Karriere
Disziplin Diskuswurf
Bestleistung 56,82 m
Verein VS Moskva
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Gold Helsinki 1952 Diskuswurf
Bronze Melbourne 1956 Diskuswurf
Gold Rom 1960 Diskuswurf
Europameisterschaften
Gold Bern 1954 Diskuswurf

Nina Apollonowna Ponomarjowa (russisch Нина Аполлоновна Пономарёва, engl. Transkription Nina Ponomaryova, geborene РомашковаRomaschkowaRomashkova; * 27. April 1929 in Smytschka, Region Swerdlowsk; † 19. August 2016 in Moskau) war eine sowjetische Diskuswerferin, die 1952 erste sowjetische Olympiasiegerin wurde.

1947 begann sie mit dem Diskuswurf, nachdem sie vorher schon in verschiedenen anderen Disziplinen, wie Hürdenlauf und Speerwurf getestet worden war.[1] 1949 wurde sie Drittplatzierte bei den sowjetischen Meisterschaften. Von da an wurde sie von dem erfahrenen Trainer Dmitri Markow trainiert, und sie gewann die sowjetischen Meisterschaften von 1951 bis 1958, unterbrochen nur im Jahr 1957. Bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki nahm erstmals eine Mannschaft der Sowjetunion teil. Am 20. Juli setzte sich Romaschkowa mit dem olympischen Rekord von 51,42 m gegen 20 Athletinnen aus 17 Ländern durch.

Nach den Spielen verbesserte Nina Romaschkowa am 9. August 1952 in Odessa den Weltrekord auf 53,61 m. Zwei Jahre später errang sie den Titel bei den Europameisterschaften in Bern mit 48,02 m, und 1956 gewann sie Bronze bei den Olympischen Spielen in Melbourne mit 52,02 m, untrainiert und mit einer nicht ausgeheilten Verletzung. In einem Interview sagte sie später, wenn damals schon auf Anabolika getestet worden wäre, wäre sie sicherlich disqualifiziert worden.[1] Im Jahr darauf wurde sie mit dem Orden des Roten Banners der Arbeit ausgezeichnet. 1960 gewann sie bei den Spielen in Rom ihre zweite olympische Goldmedaille mit 55,10 m. Kurz danach beendete sie ihre Karriere und arbeitete einige Zeit als Trainerin.

Hut-Affäre

Im August 1956 war Nina Ponomarjowa Anlass für eine diplomatische Affäre zwischen England und der Sowjetunion, nachdem sie in London in Haft genommen worden war. Sie war mit einer sowjetischen Mannschaft zu einem vorolympischen Vergleichswettkampf nach London gereist. Dort wurde sie beschuldigt, in einem Londoner Kaufhaus einige Hüte gestohlen zu haben. Der darauf folgenden gerichtlichen Vorladung hatte sie keine Folge geleistet, was zu ihrer Festnahme führte. In der Folge zog sich die sowjetische Mannschaft vor dem Beginn des Wettkampfes zurück, so dass dieser abgesagt werde musste.[2]

Weblinks

Commons: Nina Apollonowna Ponomarjowa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Romaschkowa-Ponomaryova rzutyiskoki.pl
  • Nina Ponomarjowa in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
  • Пономарева (Ромашкова) Нина Аполлоновна. Website des Russischen Olympischen Komitees (russisch).
  • Умерла первая советская олимпийская чемпионка Пономарева. Lenta.ru, 19. August 2016 (russisch).
  • Viktor Vassiljev (Виктор Васильев): Чемпионка из ГУЛАГа. versia.ru (Версия), 8. November 2007 (russisch)
  • Daniel Meier: Ein Wurf für die Ewigkeit. Nachruf in: NZZ am Sonntag vom 4. September 2016, S. 21 (Archiv)

Einzelnachweise

  1. a b Dokumentation Helden der Sowjetunion, WDR 2011.
  2. Glossierende Beschreibung des Vorfalls in der ZEIT vom 6. September 1956
Olympiasiegerinnen im Diskuswurf

1928: Polen 1919 Halina Konopacka | 1932: Vereinigte Staaten 48 Lillian Copeland | 1936: Deutsches Reich NS Gisela Mauermayer | 1948: Frankreich 1946 Micheline Ostermeyer | 1952: Sowjetunion 1923 Nina Romaschkowa | 1956: Tschechoslowakei Olga Fikotová | 1960: Sowjetunion 1955 Nina Ponomarjowa | 1964: Sowjetunion 1955 Tamara Press | 1968: Rumänien 1965 Lia Manoliu | 1972: Sowjetunion 1955 Faina Melnik | 1976: Deutschland Demokratische Republik 1949 Evelin Schlaak | 1980: Deutschland Demokratische Republik 1949 Evelin Jahl | 1984: NiederlandeNiederlande Ria Stalman | 1988: Deutschland Demokratische Republik 1949 Martina Hellmann | 1992: Kuba Maritza Martén | 1996: Deutschland Ilke Wyludda | 2000: Belarus 1995 Elina Swerawa | 2004: RusslandRussland Natalja Sadowa | 2008: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Stephanie Brown Trafton | 2012: Kroatien Sandra Perković | 2016: Kroatien Sandra Perković | 2020: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Valarie Allman

Liste der Olympiasieger in der Leichtathletik

Europameisterinnen im Diskuswurf

1938: Gisela Mauermayer | 1946: Nina Dumbadse | 1950: Nina Dumbadse | 1954: Nina Ponomarjowa | 1958: Tamara Press | 1962: Tamara Press | 1966: Christine Spielberg | 1969: Tamara Danilowa | 1971: Faina Melnik | 1974: Faina Melnik | 1978: Evelin Jahl | 1982: Zwetanka Christowa | 1986: Diana Sachse | 1990: Ilke Wyludda | 1994: Ilke Wyludda | 1998: Franka Dietzsch | 2002: Ekaterini Vongoli | 2006: Darja Pischtschalnikowa | 2010: Sandra Perković | 2012: Sandra Perković | 2014: Sandra Perković | 2016: Sandra Perković | 2018: Sandra Perković | 2022: Sandra Perković

Personendaten
NAME Ponomarjowa, Nina Apollonowna
ALTERNATIVNAMEN Пономарёва, Нина Аполлоновна; Ponomaryova, Nina; Ромашкова, Нина; Romaschkowa, Nina (Geburtsname); Romashkova, Nina
KURZBESCHREIBUNG russische Diskuswerferin und Olympiasiegerin
GEBURTSDATUM 27. April 1929
GEBURTSORT Smytschka, Region Swerdlowsk
STERBEDATUM 19. August 2016
STERBEORT Moskau