Sepp Mayerl

Sepp Mayerl (* 14. April 1937 in Göriach bei Dölsach, Osttirol; † 28. Juli 2012 in den Lienzer Dolomiten bei Lavant) war ein österreichischer Bergsteiger.

Leben

Sepp Mayerl – nach seinem elterlichen Hofnamen in Bergsteigerkreisen als „Blasl-Sepp“ bekannt – war von Beruf Dachdecker und Kirchturm-Restaurator. Er hatte sich auf Schindeldächer an Kirchtürmen spezialisiert und suchte sich bei seinen Arbeitsaufenthalten Kletterpartner. Er fand dadurch im Zillertal den fünf Jahre jüngeren Peter Habeler und den sieben Jahre jüngeren Reinhold Messner, die sich dadurch kennenlernten.[1]

In den 1960er Jahren gelangen ihm zahlreiche Erstbegehungen in den Dolomiten und den Osttiroler Bergen. Die bis heute bekannteste seiner Erstbegehungen ist die Mayerlrampe (nach ihm benannt) in der Nordostwand des Großglockners. 1969 gelang Sepp Mayerl eine Besteigung des Yerupaja Grande über den schwierigen Südostpfeiler.

Lhotse und Lhotse Shar

1970 gelang ihm zusammen mit seinem Freund Rolf Walter die Erstbesteigung des 8386 m hohen Lhotse Shar, eines Nebengipfels des Lhotse. 1975 gelang Mayerl die Erstbegehung der Südwand des Yalung Kang im Himalaya, 8438 m, im Rahmen einer Expedition von DAV und ÖAV. 1980 gelang Mayerl mit Hermann Neumair und Ang Chappal die Erstbesteigung des Fang (7647 m), eines unzugänglichen Gipfels im Annapurna-Massiv des Himalaya. 1983 gelang ihm die Erstbesteigung des Jichu Drake-Südgipfels, 7012 m, in Bhutan.

Sepp Mayerl verunglückte 2012 im Alter von 75 Jahren aus ungeklärter Ursache beim Aufstieg in der Nordwand der Adlerwand (2391 m) in den Lienzer Dolomiten.

Literatur

  • Sepp Mayerl: Der Turm in mir. Zu schwierigsten Gipfeln der Erde. Rosenheimer, Rosenheim 1984, ISBN 978-3-475-52443-1 (mit Beiträgen von Reinhold Messner).
  • Hermann Magerer: Bergauf Bergab 2. Bergverlag Rother, Oberhaching 2003, ISBN 978-3-7633-7047-4, S. 263–272

Weblinks

  • Personenmappe zu Sepp Mayerl (PDF) im Historischen Alpenarchiv der Alpenvereine in Deutschland, Österreich und Südtirol (temporär offline)
  • Bergsteigerlegende Sepp Mayerl tödlich verunglückt. In: kleinezeitung.at. 28. Juli 2012; abgerufen am 3. Dezember 2018. 
  • 1961–1985. Ausschnitt aus der Chronik der Alpinen Gesellschaft Alpenraute Lienz. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. April 2013; abgerufen am 15. März 2022. 

Einzelnachweise

  1. Peter Habeler - Die Berge, mein Leben, meine Freiheit … In: servustv.com. 18. Juli 2022, abgerufen am 17. September 2022 (Video, 47:13 Min.). 
Normdaten (Person): GND: 114762397X (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 311113415 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Mayerl, Sepp
ALTERNATIVNAMEN Blasl-Sepp
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Bergsteiger
GEBURTSDATUM 14. April 1937
GEBURTSORT Göriach (Gemeinde Dölsach) bei Dölsach, Osttirol
STERBEDATUM 28. Juli 2012
STERBEORT Lienzer Dolomiten bei Lavant (Tirol)