Sigmund Friedrich von Khevenhüller

Sigmund Friedrich von Khevenhüller (1666–1742)

Sigmund Friedrich Graf von Khevenhüller (* 17. September 1666 in Klagenfurt; † 8. Dezember 1742 in Wien), auch Sigmund Friedrich Khevenhüller von Aichelberg, (ab 1725) Reichsgraf von Hohenosterwitz und Annapichl, Freiherr auf Landskron und Wernberg, war ein Kärntner Adeliger aus dem Hause Khevenhüller, der unter Kaiser Leopold I. verschiedene hohe Ämter bekleidete, darunter von 1698 bis 1712 das des Landeshauptmannes von Kärnten.

Leben

Khevenhüller studierte in Linz, Salzburg und Prag Rechtswissenschaften und machte von 1685 bis 1690 eine ausgedehnte Kavalierstour durch fast ganz Europa. 1686 wurde er zum kaiserlichen Kämmerer ernannt und war Beisitzer im Kärntner Landrecht. Von 1692 bis zu ihrem Tod 1698 war er mit Maria Renata Eleonora Reichsgräfin von Thannhausen verheiratet. 1698 wurde er als Nachfolger des verstorbenen Franz Andrä von Orsini-Rosenberg zum Kärntner Landeshauptmann ernannt. Im Jahr darauf heiratete er in zweiter Ehe Ernestine Leopoldine Gräfin Orsini-Rosenberg, die Tochter seines Vorgängers.

1711 wurde Khevenhüller zum Statthalter von Niederösterreich ernannt und übersiedelte zu diesem Zweck nach Wien. Als Mitglied des Hofadels erhielt er noch mehrere Titel und Auszeichnungen: wirklicher geheimer Rat, Staats- und Konferenzminister, sowie Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies. 1725 erfolgte die Erhebung in den Reichsgrafenstand mit Wappenbesserung, im gleichen Jahr erhielt er das böhmische Inkolat, 1737 wurde er in das Schwäbische Reichsgrafen-Kollegium aufgenommen.

Im Jahr 1730 kaufte Khevenhüller die Grafschaft Hardegg und wurde zu Herrn zu Prutzendorf, Riegersburg und Fronsburg, Waxenberg, Sturmberg, Hannhausen und Flädnitz sowie Hochosterwitz und Annabichl.

Khevenhüller verstarb 1742 im Alter von 77 Jahren in Wien und wurde in der Maria-Candia-Gruft der Michaelerkirche beigesetzt. Sein Sohn war Johann Joseph Khevenhüller-Metsch, der 1763 in den Fürstenstand erhoben wurde.

Ehen und Nachkommen

Ehen

Siegmund Friedrich I. Reichsgraf von Khevenhüller heiratete 1693 in erster Ehe Maria Renata Reichsgräfin von Thannhausen (* 31. März 1675 Graz, † 30. August 1698) und in zweiter Ehe in Wien am 8. September 1699 Gräfin Ernestine von Orsini-Rosenberg (* 14. Mai 1683 Wien, † 3. Oktober 1728 ebenda), eine Tochter des Reichsgrafen Franz Andrä von Orsini-Rosenberg Freiherr auf Lerchenau und Grafenstein (* 5. April 1653 Klagenfurt, † 28. März 1668) Landeshauptmann und Erblandhofmeister in Kärnten und der Amalie Theodora Reichsgräfin von Löwenstein-Wertheim-Rochefort;

Kinder

Aus erster Ehe[1]

  • Rosina, (* 22. April 1694, † 13. März 1759); heiratet in Wien am 28. April 1714 Graf Johann Josef von Wurmbrand-Stuppach (* 4. Mai 1688, † 21. Dezember 1750)
  • Maria Ernestina, (* 10. April 1696, † jung)
  • Maria Aloysia, (* 4. August 1698, † jung)

Aus 2. Ehe:

  • Maria Anna, (* 25. März 1705 Klagenfurt, † 4. Oktober 1764 Wien), begraben in Brünn; heiratet in Mikulov (Nikolsburg), am 2. September 1725 Karl Maximilian 6. Fürst von Dietrichstein-Proskau (* 28. April 1702 Brno (Brünn), † 24. Oktober 1784 Mikulov (Nikolsburg))
  • Johann Joseph, 1. Fürst von Khevenhüller-Metsch, (* 3. Juli 1706 Klagenfurt, † 18. April 1776 Wien); heiratet in Wien am 22. November 1728 Gräfin Karolina von Metsch (* 26. Jänner 1706 Wien, † 16. April 1784 Wien), eine Tochter des Grafen Johann Adolph von Metsch und der Gräfin Maria Ernestina von und zu Aufsess.
  • Johann Franz, Bischof von Wiener-Neustadt (1734–1740), (* 22. November 1707 Klagenfurt, † 2. April 1762 Augsburg)
  • Johann, (* 1. März 1710 Klagenfurt, † 11. Juli 1775 Augsburg)

Literatur

  • Constantin von Wurzbach: Khevenhüller, Sigismund Friedrich Graf von. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 11. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1864, S. 223 (Digitalisat).
  • Evelyne Webernig: Der Landeshauptmann von Kärnten. Ein historisch-politischer Überblick. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 1987, ISBN 3-900531-18-8, S. 32 f.
  • Hans Pawlik: Orsini-Rosenberg. Geschichte und Genealogie eines alten Adelsgeschlechts. Verlag des Geschichtsvereines für Kärnten, Klagenfurt 2009. ISBN 978-3-85454-115-8, S. 130 f.

Weblinks

  • Graf Siegmund Friedrich von Khevenhüller in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)

Einzelnachweise

  1. Genealogy Euweb cz:http://genealogy.euweb.cz/austria/kheven2.html#MAR
Normdaten (Person): GND: 138778450 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 95405847 | Wikipedia-Personensuche

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Nachfolger: Statthalter Johann Nepomuk Freiherr von Schloissnigg

Statthalter des Erzherzogtums Österreich unter der Enns (1521 bis 1749)
(Vorgänger: Georg von Rottal zu Thalberg)

Pietro Bonomo | Siegmund von Dietrichstein | Leonhard von Harrach zu Rohrau | Cyriak Freiherr von Polheim und Wartenburg | Georg Freiherr von Puchheim | Christophorus Rauber | Trojan von Auersperg | Hans (III.) Ungnad Freiherr von Sonneck | Christoph von Eyczing | Gabriel Ritter von Kreuzer | Joachim Freiherr von Schönkirchen | Oswald Philipp von Eyczing | Seyfried von Breuner | Ruprecht Freiherr von Stotzingen | Wolfgang Freiherr von Hofkirchen | Ernst Mollard Freiherr von Reineck und Drosendorf | Paul Sixtus Trautson Graf zu Falkenstein | Leonhard Helfried Graf von Meggau | Seyfried Christoph von Breuner | Georg Freiherr von Teufel auf Gundersdorf | Johann Franz Trautson Graf zu Falkenstein | Konrad Balthasar von Starhemberg | Johann Quintin Freiherr von Jörger | Ferdinand Karl Graf von Weltz | Sigmund Friedrich von Khevenhüller | Leopold Johann Victorin Wilhelm Graf von Windisch-Graetz | Johann Ferdinand Graf von Kuefstein

(Nachfolger: Adam Philipp Losy Graf von Losymthal)
Personendaten
NAME Khevenhüller, Sigmund Friedrich von
ALTERNATIVNAMEN Khevenhüller, Sigmund Friedrich Graf von; Khevenhüller von Aichelberg, Sigmund Friedrich von
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Adeliger und Politiker
GEBURTSDATUM 17. September 1666
GEBURTSORT Klagenfurt
STERBEDATUM 8. Dezember 1742
STERBEORT Wien