Yvan Goor

Start zum Goldenen Rad von Steglitz 1908: Thaddäus Robl, Paul Guignard, Yvan Goor, Piet Dickentman, Bruno Demke (v. l. n. r.)
Yvan Goor 1906

Yvan Goor, auch Ivan Goor, (* 30. November 1884 in Verviers; † 20. März 1958 in Lüttich) war ein belgischer Rad- und Motorradrennfahrer.

Karriere

Radsport

Yvan Goor begann auf Initiative seines Vaters mit dem Radsport; dieser war auch sein Manager und Betreuer: „Wenn Papa Goor auch kein überaus strenger Vater ist, so gestattet er seinem Sohne doch nicht im entferntesten das, worauf die modernen Rennfahrer Anspruch erheben, obgleich es ihnen meist zum Verderben wird.“[1] Als Goor sich auf Steherrennen konzentrierte, fungierte der Vater auch als Schrittmacher. Bei einem Rennen in Magdeburg im Jahre 1906 stürzte Goor sen. schwer und fiel für den Rest der Saison aus.

Zweimal, 1910 und 1911, wurde Yvan Goor Belgischer Steher-Meister, in den Jahren 1908, 1912 und 1914 belegte er jeweils den zweiten Platz. 1921 beendete Goor seine Laufbahn als Profi-Rennfahrer, nachdem er nach Ende des Ersten Weltkriegs nicht mehr an seine früheren Erfolge anknüpfen konnte. Als Mitglied des „RC Pesant Club Liégeois“ machte er sich für eine Hilfskasse für Radrennfahrer stark.[2]

Motorradsport

Im Jahr 1924, im Alter von 40 Jahren, wandte sich Yvan Goor erfolgreich dem Motorradsport zu. Zweimal wurde er Europameister in der 175-cm³-Klasse: 1930 setzte er sich auf einer DKW ARe 175 im heimischen Spa-Francorchamps gegen den Briten Eric Fernihough durch und 1934 siegte der Belgier auf Benelli auf dem Circuit van Drenthe im niederländischen Assen beim EM-Lauf, der im Rahmen der X. Dutch TT ausgetragen wurde, vor seinen Landsleuten „Dickwell“ und Maurice van Geert. 1931 wurde er zudem hinter Fernihough Vize-Europameister auf einer 175er-DKW. Im Jahr 1937 gewann Yvan Goor – Spitzname „Bobby“ – im Alter von 53 Jahren zum dritten und gleichzeitig letzten Mal einen belgischen Meistertitel.

Neben seiner sportlichen Tätigkeit war er als Unternehmer tätig; er war verheiratet und Vater von drei Kindern.

Erfolge

Radsport

  • 1910 – Belgischer Stehermeister
  • 1911 – Belgischer Stehermeister

Motorradsport

  • 1930175-cm³-Europameister auf DKW
  • 1932 – Belgischer 175-cm³-Meister auf DKW
  • 1934 – 250-cm³-Europameister auf Benelli
  • 1934 – Belgischer 175-cm³-Meister auf Benelli
  • 1937 – Belgischer 250-cm³-Meister auf Benelli

Verweise

Literatur

  • Steffen Ottinger: DKW Motorradsport 1920–1939. Von den ersten Siegen des Zschopauer Zweitakters bei Bahnrennen bis zu den Europameisterschafts-Erfolgen. 1. Auflage. HB-Werbung und Verlag, Chemnitz 2009, ISBN 978-3-00-028611-7. 

Weblinks

Commons: Yvan Goor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Yvan Goor in der Datenbank von Radsportseiten.net

Einzelnachweise

  1. Sport-Album der Rad-Welt 1906, Berlin 1907, S. 35
  2. Le Royal Cyclist's Pesant Club Liegeois auf pesant.liege (französisch)

1925: Mario Vaga | 1926: René Milhoux | 1927: Willi Henkelmann | 1928: Alfredo Panella | 1929: Josef Klein | 1930: Yvan Goor | 1931: Eric Fernihough | 1932: Carlo Baschieri | 1934: Yvan Goor

Belgische Meister der Steher (Profis)

1899 Pierre Califice | 1904, 1912 Arthur Vanderstuyft | 1906 Louis Luycken | 1908, 1909 Karel Verbist | 1910, 1911 Yvan Goor | 1913, 1914 1919–1931 Victor Linart | 1932 Emile Thollembeek | 1933 Henri Wynsdau | 1934–1936 Georges Ronsse | 1937, 1938, 1948 August Meuleman | 1939, 1940, 1943–1947 Willy Michaux | 1941, 1942 Jean Aerts | 1949 André Leliaert | 1950–1956, 1958, 1960 Adolph Verschueren | 1957, 1959, 1961 Paul Depaepe | 1962 Jozef Verachtert | 1963–1968 Leo Proost | 1969–1973 Theo Verschueren | 1974 Romain De Loof | 1975, 1976 Julien Stevens | 1977 Willy De Bosscher | 1985, 1986, 1988, 1991 Constant Tourné

Die belgische Steher-Meisterschaft der Profis wurde nicht in allen Jahren ausgetragen und 1991 zum vorerst letzten Mal.

Personendaten
NAME Goor, Yvan
ALTERNATIVNAMEN Goor, Ivan
KURZBESCHREIBUNG belgischer Rad- und Motorradrennfahrer
GEBURTSDATUM 30. November 1884
GEBURTSORT Verviers
STERBEDATUM 20. März 1958
STERBEORT Lüttich