Der grüne Kakadu

Daten
Titel: Der grüne Kakadu
Gattung: Groteske in einem Akt
Originalsprache: Deutsch
Autor: Arthur Schnitzler
Erscheinungsjahr: 1898
Uraufführung: 1. März 1899
Ort der Uraufführung: Burgtheater, Wien
Ort und Zeit der Handlung: Paris am Abend des 14. Juli 1789 in der Spelunke Prospères
Personen
  • Emile Herzog von Cadignan
  • François Vicomte von Nogeant
  • Albin Chevalier de la Tremouille
  • Der Marquis von Lansac
  • Séverine, seine Frau
  • Rollin, Dichter
  • Prospère, Wirth, vormals Theaterdirektor
  • Seine Truppe: Henri, Balthasar, Guillaume, Scaevola, Jules, Etienne, Maurice, Georgette, Michette, Flipotte
  • Léocadie, Schauspielerin, Henri's Frau
  • Grasset, Philosoph
  • Lebrêt, Schneider
  • Grain, ein Strolch
  • Der Commissär
  • Adelige, Schauspieler, Schauspielerinnen
  • Bürger und Bürgerfrauen
Titelblatt der Erstausgabe
Josef Kainz in der Rolle des Henri (1900)
Szene aus Der grüne Kakadu am Renaissance-Theater Berlin, 1945

Der grüne Kakadu ist eine Groteske in einem Akt von Arthur Schnitzler. Sie entstand 1898 und wurde am 1. März 1899, zusammen mit seinen Stücken Paracelsus und Die Gefährtin, am Wiener Burgtheater uraufgeführt.[1] Bereits am 29. April 1899 folgte die Premiere am Deutschen Theater Berlin. Das Stück thematisiert die Ununterscheidbarkeit von Wahrheit und Lüge, von Schein und Sein.

Inhalt

Paris 1789: Prospère, ein ehemaliger Theaterdirektor, betreibt eine Spelunke namens „Der grüne Kakadu“. Viele erfolglose Schauspieler, Prospères ehemalige Angestellte, sind Stammgäste. Die Kneipe wird aber auch von Adeligen besucht. Diese erhoffen sich dort den angenehmen Nervenkitzel, sich zwischen echten Straßengaunern und anderem Gesindel zu bewegen. Also spielen die Schauspieler Verbrecher. Sie prahlen voreinander mit ihren Gewalttaten. Am 14. Juli, dem Tag des Ausbruchs der Französischen Revolution, dringt nun der reale Aufruhr der Straße in die Szene ein. Realität und Spiel vermischen sich, und für die adligen Zuschauer wie auch für die Darsteller wird es immer schwieriger, Rollen von echten Personen und Spiel von Wahrheit zu unterscheiden.

Bearbeitung als Oper

Der Komponist Richard Mohaupt adaptierte Schnitzlers Stück und schuf 1954–1956 die einaktige Oper Der grüne Kakadu, deren Uraufführung am 16. September 1958 an der Hamburgischen Staatsoper stattfand (Dirigent: Albert Bittner, Inszenierung: Ulrich Erfurth, Chöre: Günter Hertel, Ausstattung: Helmut Koniarsky).[2]

Ausgaben

Erstausgabe

  • Arthur Schnitzler: Der grüne Kakadu. Paracelsus. Die Gefährtin. Drei Einakter. Berlin: S. Fischer 1899. online

Weitere Ausgaben

  • Arthur Schnitzler: Anatol. Anatols Größenwahn. Der grüne Kakadu. Mit einem Nachwort von Gerhard Baumann. Stuttgart: Reclam. (=RUB 8399)
Commons: Der grüne Kakadu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Theaterzettel der Uraufführung. 1. März 1899, abgerufen am 10. Januar 2017. 
  2. "Kakadu" wies Mohaupt als echte Opernbegabung aus. In: Hamburger Abendblatt vom 17. September 1958

Romane
Frau Bertha Garlan | Der Weg ins Freie | Therese. Chronik eines Frauenlebens | Roman-Fragment (Theaterroman)

Erzählungen
Welch eine Melodie | Er wartet auf den vazierenden Gott | Amerika | Erbschaft | Der Fürst ist im Hause | Mein Freund Ypsilon | Der Andere | Reichtum | Die drei Elixire | Die Braut | Sterben | Der Sohn | Die Komödiantinnen | Die kleine Komödie | Spaziergang | Blumen | Später Ruhm | Der Witwer | Der Empfindsame | Der Andere. Aus dem Tagebuch eines Hinterbliebenen | Ein Abschied | Die Frau des Weisen | Der Ehrentag | Die Toten schweigen | Die Nächste | Um eine Stunde | Ein Erfolg | Legende | Lieutenant Gustl | Der blinde Geronimo und sein Bruder | Wohltaten, still und rein gegeben | Andreas Thameyers letzter Brief | Die grüne Krawatte | Boxeraufstand | Die griechische Tänzerin | Die Fremde | Exzentrik | Das Schicksal des Freiherrn von Leisenbohg | Die Weissagung | Abendspaziergang | Das neue Lied | Der Tod des Junggesellen | Der tote Gabriel | Geschichte eines Genies | Das Tagebuch der Redegonda | Der Mörder | Die dreifache Warnung | Die Hirtenflöte | Frau Beate und ihr Sohn | Flucht in die Finsternis | Doktor Gräsler, Badearzt | Der letzte Brief eines Literaten | Ich | Casanovas Heimfahrt | Fräulein Else | Die Frau des Richters | Traumnovelle | Spiel im Morgengrauen | Abenteurernovelle | Der Sekundant

Theaterstücke
Das Abenteuer seines Lebens | Alkandi’s Lied | Das Märchen | Anatol | Die überspannte Person | Halbzwei | Liebelei | Freiwild | Reigen. Zehn Dialoge | Das Vermächtnis | Paracelsus | Der grüne Kakadu | Die Gefährtin | Der Schleier der Beatrice | Sylvesternacht | Lebendige Stunden (Einakterzyklus): Lebendige Stunden, Die Frau mit dem Dolche, Die letzten Masken, Literatur | Der einsame Weg | Der Puppenspieler | Der tapfere Cassian | Zum großen Wurstel | Das Haus Delorme | Zwischenspiel | Der Ruf des Lebens | Komtesse Mizzi oder Der Familientag | Die Verwandlungen des Pierrot | Der tapfere Kassian | Der junge Medardus | Das weite Land | Professor Bernhardi | Komödie der Worte | Fink und Fliederbusch | Die Schwestern oder Casanova in Spa | Der Gang zum Weiher | Komödie der Verführung | Im Spiel der Sommerlüfte | Das Wort | Zug der Schatten | Ritterlichkeit

Aphorismen
Buch der Sprüche und Bedenken | Der Geist im Wort und Der Geist in der Tat

Autobiografisches
Jugend in Wien | Tagebuch | Korrespondenz | Nachlass

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